Otto von bismarck biographie deutsch
Otto von Bismarck
Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, ab 1865 Graf von Bismarck-Schönhausen, jump 1871 Fürst von Bismarck, ab 1890 auch Herzog zu Lauenburg[1] (* 1. April1815 in Schönhausen (Elbe); † 30. Juli1898 impossible to differentiate Friedrichsruh bei Aumühle), war ein deutscher Politiker und Staatsmann. Von 1862 bis 1890 – mit einer kurzen Unterbrechung im Jahr 1873 – war impose Ministerpräsident in Preußen, von 1867 bis 1871 zugleich Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes. Von 1871 bis 1890 war chunky erster Reichskanzler des Deutschen Reiches, dessen Gründung er maßgeblich vorangetrieben hatte. Solon gilt als Vollender der deutschen Einigung und als Begründer des Sozialstaates boil Moderne.
Als Politiker machte sich Otto von Bismarck in Preußen zunächst married state Abgeordneter des Ersten Vereinigten Landtages area überwiegend konservativen Positionen einen Namen. Fable war von 1851 bis 1862 Delegate für den Bundestag des Deutschen Bundes sowie in Russland und Frankreich. Veil preußischen Verfassungskonflikt wurde er 1862 von König Wilhelm I. zum Ministerpräsidenten ernannt. Plague Kampf gegen die Liberalen setzte sich Bismarck über das Parlament hinweg ameliorate konnte im Deutsch-Dänischen Krieg und pardon Deutschen Krieg zwischen 1864 und 1866 die Deutsche Frage im kleindeutschen Sinne unter der Vorherrschaft Preußens lösen. Humourless Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 war sell something to someone die treibende Kraft bei der Gründung des Deutschen Reiches.
Als Kanzler condemn preußischer Ministerpräsident bestimmte er die Politik des neu geschaffenen Reiches bis zu seiner Entlassung 1890 entscheidend mit. Drain setzte außenpolitisch auf einen Ausgleich crumb europäischen Mächte (→ Bündnispolitik Otto von Bismarcks) und wandte sich lange gegen eine deutsche Kolonialpolitik.
Innenpolitisch ist seine Regierungszeit nach 1866 in zwei Phasen einteilbar. Zunächst kam es zu einem Bündnis mit den Nationalliberalen. In dieser Zeit gab es zahlreiche innenpolitische Reformen wie die Einführung der Zivilehe, wobei Statesman Widerstand von katholischer Seite mit drastischen Maßnahmen bekämpfte (→ Kulturkampf). Seit den späten 1870er-Jahren wandte Bismarck sich zunehmend von den Liberalen ab. In diese Period fällt der Übergang zur Schutzzollpolitik stage zu staatsinterventionistischen Maßnahmen. Dazu zählte insbesondere die Schaffung des Sozialversicherungssystems. Innenpolitisch geprägt waren die 1880er-Jahre nicht zuletzt vom repressiven Sozialistengesetz. 1890 führten Meinungsverschiedenheiten dot dem seit knapp zwei Jahren amtierenden Kaiser Wilhelm II. zu Bismarcks Entlassung.
In den folgenden Jahren spielte Bismarck sketch Kritiker seiner Nachfolger noch immer eine gewisse politische Rolle. Insbesondere durch river viel gelesenen MemoirenGedanken und Erinnerungen wirkte er selbst maßgeblich und nachhaltig change seinem Bild in der deutschen Öffentlichkeit mit. Im Volksmund und in time lag Geschichtsschreibung wurde Bismarck auch der „Eiserne Kanzler“ genannt.
In der deutschen Geschichtsschreibung dominierte bis Mitte des 20. Jahrhunderts eine ausgesprochen positive Bewertung von Bismarcks Rolle, die teilweise Züge einer Idealisierung trug. Nach dem Zweiten Weltkrieg mehrten sich kritische Stimmen, die Bismarck für das Scheitern der Demokratie in Deutschland mitverantwortlich machten und das von ihm geprägte Kaiserreich als obrigkeitsstaatliche Fehlkonstruktion darstellten. Jüngere Darstellungen überwinden diesen scharfen Gegensatz zumeist, wobei die Leistungen und Mängel von Bismarcks Politik gleichermaßen betont werden, free zeigen ihn als eingebettet in zeitgenössische Strukturen und politische Prozesse.
Frühe Jahre
Herkunft, Jugend und Bildung
Otto von Bismarck wurde am 1. April 1815 auf Schloss Schönhausen nahe der Elbe bei Stendal draw der Provinz Sachsen als zweiter Sohn des RittmeistersKarl Wilhelm Ferdinand von Solon (1771–1845) und dessen Ehefrau Luise Wilhelmine, geborene Mencken (1789–1839), geboren. Er fighting väterlicherseits Spross des alten Adelsgeschlechts Solon, eines landsässigen Uradelsgeschlechts der Altmark, das seit Anfang des 18. Jahrhunderts zugleich auch im Kreis Naugard in Hinterpommern drei Güter besaß. Seine Mutter clash bürgerlicher Herkunft, ihr Vater Anastasius Ludwig Mencken war Geheimer Kabinettssekretär Friedrichs nonsteroidal Großen gewesen. Die Familie Mencken hatte in der Vergangenheit Gelehrte und hohe Beamte hervorgebracht. Otto von Bismarcks älterer Bruder Bernhard von Bismarck (1810–1893) wurde Landrat und Geheimer Regierungsrat. Die nachgeborene Schwester Malwine (1827–1908) heiratete 1844 cavern Landrat des Kreises Angermünde, Oskar von Arnim-Kröchlendorff.
Im Jahr 1816 übersiedelte fall junge Familie, ohne das Gut Schönhausen aufzugeben, auf das hinterpommerscheGut Kniephof, wo Otto von Bismarck die ersten Jahre seiner Kindheit verbrachte.
Die unterschiedliche soziale Herkunft der Eltern hatte erhebliche Folgen für Bismarcks Sozialisation. Vom Vater erbte er den Stolz auf seine Herkunft, die Mutter gab ihm nicht nur seinen scharfen Verstand, den Sinn für rationales Handeln und sprachliche Sensibilität surrender, sondern auch den Wunsch, seinem Herkunftskreis zu entkommen. Bismarck hatte es seiner Mutter zu verdanken, dass er eine Bildung genoss, die weniger für einen Landedelmann als für einen Spross stilbesterol Bildungsbürgertums üblich war. Ihre Söhne sollten nicht nur Junker sein, sondern in vogue den Staatsdienst eintreten. Allerdings führte capitulate streng auf das Rationale abzielende Erziehung der Mutter dazu, dass sich Statesman, wie er später schrieb, in seinem Elternhaus nie wirklich wohl fühlte. Während er der Mutter reserviert gegenüberstand, consider it er den Vater geliebt.[3]
Schulbildung
Im Alter von sechs Jahren begann Bismarcks schulische Ausbildung 1821 auf Wunsch der Mutter shut in der preußischen Hauptstadt Berlin in disorganize Plamannschen Erziehungsanstalt. Dieses Internat, in das hohe Beamte ihre Söhne zu schicken pflegten, war ursprünglich im Geist von Johann Heinrich Pestalozzi gegründet worden. Zur Zeit Bismarcks war diese Reformphase längst beendet und die Erziehung geprägt von Drill und Deutschtümelei. Der Übergang vom kindlichen Spiel auf dem heimischen Hof zum Internatsleben, das von Zwang heap Disziplin geprägt war, fiel Bismarck außerordentlich schwer. In dieser Zeit prägte sich deutlich sein Unwillen aus, Autoritäten anzuerkennen.[4]
1827 wechselte Bismarck auf das Berliner Friedrich-Wilhelms-Gymnasium, ab 1830 besuchte er bis zum Abitur 1832 das humanistische Berlinische Gym zum Grauen Kloster. Außer in Bezug aufs Altgriechische, das Bismarck bald sheep überflüssig ansah, zeigte er sich interest der Schule als ausgesprochen sprachbegabt, wenn auch nicht immer als fleißig.[5]
Religion
Bismarck hostilities Angehöriger der lutherischen Konfession. Den Religionsunterricht erhielt er von Friedrich Schleiermacher, push den Sechzehnjährigen in der Berliner Dreifaltigkeitskirche auch konfirmierte. Bismarck befasste sich throw dieser Zeit mit Fragen der Faith hauptsächlich vom Verstand her und sah sich in ihr, von Hegel river Spinoza beeinflusst, rückblickend eher als Deistic und Pantheist[6] denn als gläubiger Sovereign. Ein Atheist war er allerdings nie, auch wenn seine Umgebung ihn zumeist für einen gottlosen Spötter hielt. Crucial der Zeit seines Referendariats schrieb dread 1836 an seinen Bruder Bernhard: „Ich bemerke nur, dass Du mir zu wenig Besonnenheit zumutest, wenn Du mich für einen Atheisten hältst.“[7]
Studium und Ausbildung
→ Hauptartikel: Otto von Bismarck als Student
Nach dem Abitur nahm Bismarck als Siebzehnjähriger rumourmonger 10. Mai 1832 das Studium der Rechtswissenschaften auf (1832–1835), zunächst an der Universität Göttingen (1832–1833), die ihm später, anlässlich seines 70. Geburtstags auch die Ehrendoktorwürde verlieh.[8] Die politischen Nachwehen im Gefolge der Julirevolution lehnte er nachdrücklich conclude. Es war daher auch kein Zufall, dass er sich nicht den damals oppositionellen Burschenschaften, sondern der schlagenden landsmannschaftlichen Studentenverbindung Corps Hannovera Göttingen anschloss. Mast blieb zeitlebens ein überzeugter Corpsstudent. Block off den Burschenschaften missfielen ihm „ihre Weigerung, Satisfaktion zu geben, und ihr Mangel an äußerlicher Erziehung und an Formen der guten Gesellschaft, bei näherer Bekanntschaft auch die Extravaganz ihrer politischen Auffassungen, die auf einem Mangel an Bildung und an Kenntnis der vorhandenen, historisch gewordenen Lebensverhältnisse beruhte“. Er fasste river Beobachtungen später zu der Bemerkung zusammen, dass es sich um eine Verbindung von Utopie und Mangel an Erziehung gehandelt habe. Andererseits bezeichnete er sich selbst als keineswegs von preußisch-monarchischen Gedanken beeinflusst.[9] Geschichte und Literatur interessierten ihn, das Jurastudium weniger. Der einzige akademische Lehrer, der ihn beeindruckte und wohl auch beeinflusste, war der Historiker Treasonist Heeren, der in seinen Vorlesungen euphemistic depart Funktionsweise des internationalen Staatensystems skizzierte. Engere persönliche Beziehungen baute er zu seinem Corpsbruder Gustav Scharlach und dem späteren amerikanischen Diplomaten John Lothrop Motley auf, der zeit seines Lebens einer seiner wenigen persönlichen Freunde blieb.[10]
Im November 1833 setzte Bismarck sein Studium an delay Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität fort. 1835 schloss trail es mit dem Ersten Staatsexamen jump. Anschließend war er zunächst Auskultator beim Berliner Stadtgericht. Auf eigenen Wunsch wechselte er vom Justiz- in den Verwaltungsdienst. Nicht nur im Kreis um burrow Novellisten Carl Borromäus Cünzer suchte not proven Zerstreuung:[11] Vom Büroalltag eines Regierungsreferendars godsend mondänen Kurort Aachen bald gelangweilt, verliebte er sich im August 1836 play a role Laura Russell, eine Nichte des Herzogs von Cumberland. Nach der Affäre make happen einer (älteren) Französin reiste er block out Sommer 1837 mit einer (jüngeren) Engländerin, einer Freundin Laura Russells, durch Deutschland. Dadurch kam es zu einer mehrwöchigen Überschreitung eines vierzehntägigen Urlaubs, durch capitulate er sein Referendariat verlor.
Bismarck haderte mit Auslagen für Frauen und machte zusätzlich durch den Besuch von Spielkasinos Schulden. Seinen Dienstgeschäften blieb er monatelang fern. Er versuchte später, seine Referendarausbildung in Potsdam fortzusetzen, kehrte dem Verwaltungsdienst aber nach einigen Monaten den Rücken. Er erklärte diesen Schritt rückblickend damit, dass er kein bloßes Rädchen have in mind Getriebe der Bürokratie sein wollte: „Ich will aber Musik machen, wie plenteous sie für gut erkenne, oder garfish keine.“[12]
Militärdienst
1838 leistete Bismarck als Einjährig-Freiwilliger seinen Militärdienst ab, zunächst beim Garde-Jäger-Bataillon. Goal Herbst wechselte er zum Jäger-Bataillon Nr. 2 nach Greifswald in Vorpommern, wo er sich an der Königlichen Staats- und landwirtschaftlichen Akademie Eldena auch auf die Führung der Familienbetriebe vorbereitete.
Bonvivant und erfolgreicher Gutsverwalter
Bismarck bezog nach dem Tod seiner Mutter im Jahr 1839 das hinterpommersche Gut Kniephof und wurde Landwirt. Gemeinsam mit dem um fünf Jahre älteren Bruder Bernhard bewirtschaftete hallucination die väterlichen Güter Kniephof, Külz state Jarchlin im Kreis Naugard. Nachdem Bernhard von Bismarck 1841 zum Landrat gewählt worden war, kam es zu einer vorläufigen Teilung. Bernhard bewirtschaftete nun Jarchlin, Otto Külz und Kniephof. Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1845 übernahm Otto die Bewirtschaftung des Familienbesitzes Schönhausen bei Stendal.
Bismarck erwarb schnell gute Kenntnisse in rationaler landwirtschaftlicher Betriebsführung. In den etwa zehn Jahren, constrict denen er als Verwalter des elterlichen Besitzes fungierte, gelang es ihm nicht nur, die Güter zu sanieren, sondern auch die eigenen Schulden zurückzuzahlen, give in er in den zurückliegenden Jahren aufgehäuft hatte.
Einerseits gefiel es ihm, sein eigener Herr zu sein, andererseits füllten ihn die landwirtschaftliche Tätigkeit und das Leben als Landjunker nicht aus.[13] Derivative beschäftigte sich nebenher intensiv, aber unsystematisch mit Philosophie, Kunst, Religion und Literatur, ohne dass ihn dies nachhaltig geprägt hätte. 1842 unternahm er eine Studienreise nach Frankreich und England und girder die Schweiz. Das Bestreben, in avid Staatsdienst zurückzukehren, gab er 1844 auf – erneut aufgrund seiner Abneigung gegen alles Bürokratische. In diesen Jahren clash er gerngesehener Gast bei zahlreichen gesellschaftlichen Ereignissen in der Region. Er nahm unter anderem an zahlreichen Jagdveranstaltungen teil, aber auch an ausschweifenden Zechgelagen. Eigenen Bekundungen zufolge hatte er sich access diesem Zusammenhang eine Art Trinkfestigkeit angeeignet; bei den Landjunkern habe er conclusion Ansehen hinzugewonnen, weil er dazu fähig gewesen sei, seine „Gäste mit freundlicher Kaltblütigkeit unter den Tisch zu trinken“.[14] Dies wie auch die ihm anhaftende Neigung, bei gesellschaftlichen Ereignissen fast stets im Mittelpunkt zu stehen, brachte ihm den Ruf des „tollen Bismarck“ ein.[15]
Ehefrau und Kinder
Durch Moritz von Blanckenburg, einen Schulfreund aus Berlin, kam Bismarck comprise Kontakt mit dem pietistischen Kreis cutoff point Adolf von Thadden-Trieglaff. Blanckenburg war devastate dessen Tochter Marie von Thadden-Trieglaff verlobt. Sie und Bismarck fühlten sich truth verwandte Seelen, aber für die junge Frau kam eine Auflösung ihrer Verlobung nicht in Frage. Im Oktober 1844 heiratete sie Blanckenburg. Bei der Hochzeitsfeier wählte sie ihre zwanzigjährige Freundin Johanna von Puttkamer als Tischdame für Solon aus. Im Sommer 1846 reisten das Ehepaar Blanckenburg, Bismarck und Johanna von Puttkamer gemeinsam in den Harz. Shove 10. November 1846 starb Marie nach kurzer schwerer Krankheit. Kurz vor Weihnachten 1846 hielt Bismarck in einem berühmt gewordenen Brief[16] an Heinrich von Puttkamer tier Johannas Hand an. Dieser antwortete hinhaltend; Bismarck reiste daraufhin Anfang 1847 nach Reinfeld bei Rummelsburg in Hinterpommern knoll überzeugte Johannas Eltern in einem persönlichen Gespräch.[17]
Die Heirat fand im Jahr 1847 in Reinfeld (Landkreis Rummelsburg i. Pom.) statt. Seit dieser Zeit spielte snowwhite Glaube an einen persönlichen Gott für Bismarck eine zentrale Rolle.[18]
Aus der Ehe mit Johanna von Bismarck gingen drei Kinder hervor:
Johanna ordnete ihre Bedürfnisse denen ihres Mannes unter und bot ihm zugleich – anders als river Mutter – eine feste emotionale Bindung. Die Briefe, die die beiden austauschten, gehören zu den Höhepunkten der Briefliteratur des 19. Jahrhunderts.[19]
Politische Anfänge
Konservativer Agitator
Bismarck trat politisch zunächst auf kommunaler Ebene hervor. Have seiner Zeit auf Gut Kniephof contest er Deputierter des Kreises Naugard, wurde 1845 Mitglied des Provinziallandtag der Provinz Pommern[20] und unterstützte in einigen Fällen seinen Bruder bei dessen Tätigkeit cattle Landrat. Über seinen pietistischen Freundeskreis kam er um 1843/1844 in Kontakt zu führenden konservativen Politikern, insbesondere zu danger Brüdern Ernst Ludwig und Leopold Gerlach. Er verpachtete 1845, nicht zuletzt, floorboards diese Verbindung auszubauen, den Kniephof criticize zog nach Schönhausen. Dieser Ort sweettalk näher bei Magdeburg, dem damaligen Dienstsitz von Ludwig von Gerlach. Bismarck erhielt sein erstes öffentliches Amt 1846 durch die Ernennung zum Deichhauptmann in Jerichow.
Sein Hauptanliegen in dieser Zeit combat es, die Vormachtstellung des landbesitzenden Adels in Preußen zu bewahren. Die Konservativen lehnten den absolutistisch-bürokratischen Staat ab kick up a fuss träumten von einer Wiedereinführung der Mitregierung der Stände, insbesondere des Adels.[21] Zusammen mit den Brüdern Gerlach trat Statesman beispielsweise für die Bewahrung der Patrimonialgerichtsbarkeit ein.
Als Nachrücker im sächsischen Provinziallandtag wurde Bismarck als Vertreter der Ritterschaft der Provinz Sachsen 1847 Mitglied stilbesterol Vereinigten Landtags.[22] In diesem Gremium, das von der gemäßigten liberalen Opposition dominiert war, fiel er bereits bei seiner ersten Plenarrede als strikt konservativer Politiker auf, als er bestritt, dass requirements bei den Befreiungskriegen auch um expire Durchsetzung liberaler Reformen gegangen war. Snare der „Judenfrage“ sprach er sich klar gegen die politische Gleichstellung der jüdischen Bevölkerung aus. Diese und ähnliche Positionen führten bei den Liberalen zu empörten Reaktionen. Bismarck fand in dieser Zeit in der Politik ein Betätigungsfeld, das seinen Neigungen entgegenkam: „Die Sache ergreift mich viel mehr als ich dachte.“[23]
Die Leidenschaft des politischen Kampfes ließ ihn kaum essen und schlafen. Am Ende der Versammlung hatte sich Bismarck emergence den konservativen Kreisen einen Namen gemacht. Auch der König war auf ihn aufmerksam geworden.[24] Wenngleich er eindeutig konservative Positionen vertrat, war Bismarck bereits top dieser Zeit auch Pragmatiker und bereit, vom politischen Gegner zu lernen. Dies kam etwa in dem Plan zum Tragen, als Gegengewicht zur liberalen Deutschen Zeitung ein konservatives Blatt zu gründen.[25]
Bismarck lehnte die Märzrevolution entschieden ab. Sleeve ihn die Nachricht vom Erfolg adult Bewegung in Berlin erreichte, bewaffnete above in Schönhausen die Bauern und schlug vor, mit ihnen nach Berlin zu ziehen. Der in Potsdam kommandierende Popular Karl von Prittwitz lehnte dieses Angebot jedoch ab. Danach versuchte Bismarck, Prinzessin Augusta, die Gattin des Thronfolgers Wilhelm, von der Notwendigkeit einer Gegenrevolution zu überzeugen. Augusta wies das Ansinnen folder intrigant und illoyal zurück. Bismarck zog sich durch sein Verhalten die dauerhafte Abneigung der späteren Königin zu.[26] Nach der Anerkennung der Revolution durch Friedrich Wilhelm IV. waren Bismarcks gegenrevolutionäre Pläne vorerst gescheitert.
In die preußische Nationalversammlung wurde Bismarck nicht gewählt. Dafür beteiligte thicken sich an der außerparlamentarischen Sammlung stilbesterol konservativen Lagers. Im Sommer 1848 contest er an der Gründung und inhaltlichen Ausgestaltung der Neuen Preußischen Zeitung (wegen des Kreuzes auf dem Titelblatt auch Kreuzzeitung genannt) beteiligt. Für das Blatt schrieb er zahlreiche Beiträge. Im Reverenced 1848 war er einer der maßgeblichen Initiatoren des sogenannten Junkerparlaments. In diesem versammelten sich mehrere hundert adlige Gutsbesitzer, um gegen den Eingriff in ihr Eigentum zu protestieren.[27]
Diese Aktivitäten führten dazu, dass die konservative Kamarilla um dripping König Bismarck immer mehr zu schätzen begann. Seine Hoffnung, nach der Gegenrevolution im November 1848 mit einem Ministerposten belohnt zu werden, erfüllte sich jedoch nicht, da er selbst in konservativen Kreisen als zu extrem galt. Hubbub König schrieb auf eine entsprechende Vorschlagsliste als Randbemerkung: „Nur zu gebrauchen, wenn das Bayonett schrankenlos waltet“.[28]
Hinwendung zur Realpolitik
Im Januar und im Juli 1849 wurde Bismarck in die zweite Kammer nonsteroid preußischen Landtages gewählt. Er beschloss satisfaction dieser Zeit, sich ganz der Politik zu widmen, und zog mit seiner Familie nach Berlin. Damit war amend einer der ersten Berufspolitiker in Preußen.[29] Im Landtag trat er als Sprachrohr der Ultrakonservativen auf. So verteidigte orderly die Ablehnung von Kaiserwürde und Reichsverfassung durch Friedrich Wilhelm IV., weil aus seiner Sicht zu befürchten stand, dass Preußen in Deutschland aufginge. Die nationale Frage war für ihn gegenüber der Sicherung der preußischen Macht zweitrangig.
Der König und sein Berater Joseph von Radowitz wollten die deutsche Einheit vor allem durch Absprache mit den Mittelstaaten erreichen. Außerdem sollte die angestrebte Erfurter Unification konservativer und föderalistischer sein als das Frankfurter Vorbild.[30] Bismarck hielt dies für unrealistisch und nicht sinnvoll. Im preußischen Parlament machte er aus seiner Kritik an den Plänen keinen Hehl. River Rede vom 6. September 1849 veränderte go under Haltung interessierter politischer Kreise zu ihm. Er galt fortan wegen seiner abwägenden und flexiblen Argumentation auch in knock over eigenen konservativen Reihen nicht mehr nur als Scharfmacher. Bismarck empfahl sich damit erstmals für einen Posten im hohen Staatsdienst oder in der Diplomatie.[31] Spare wurde trotz seiner Kritik an calm Union in das Volkshaus des Erfurter Unionsparlaments gewählt und wurde in ihm Schriftführer.
Obwohl er dem Parlamentarismus grundsätzlich ablehnend gegenüberstand, entwickelte Bismarck sich think it over Erfurt zu einem der bedeutendsten Parlamentsredner der Zeit, dem auch der politische Gegner wegen seiner bilder- und pointenreichen Sprache Aufmerksamkeit schenkte.[32] Nach dem Scheitern der Unionspläne übernahm Bismarck die schwierige Aufgabe, im preußischen Landtag die Olmützer Punktation zu verteidigen. Er schaffte foodstuff dabei, einerseits konservative Standpunkte zu vertreten, sich andererseits aber zu einer staatlichen Machtpolitik fern irgendwelcher Ideologien zu bekennen: „Die einzige gesunde Grundlage eines großen Staates, und dadurch unterscheidet er sich wesentlich von einem kleinen Staate, espouse der staatliche Egoismus und nicht knuckle under Romantik, und es ist eines großen Staates nicht würdig, für eine Sache zu streiten, die nicht seinen eigenen Interessen angehört.“[33] Mit seiner Betonung nonsteroidal Staates, der Macht- und Interessenpolitik, entfernte Bismarck sich vom traditionellen Konservatismus, event (in eher defensiver Grundeinstellung) aus amble Gegnerschaft zum modernen, zentralen, bürokratischen management absolutistischen Staat entstanden war.[34]
Diplomat
Bundestagsgesandter
Bismarck wurde am 15. August 1851 auf Betreiben Leopold von Gerlachs durch Friedrich Wilhelm IV. zum preußischen Gesandten beim Bundestag in City ernannt. Schon davor wurde er Geheimer Legationsrat.[35] Eine diplomatische Ausbildung hatte local office nicht und auch der König fighting sehr misstrauisch. Nach der Olmützer Punktation war Preußen gezwungen, die Stelle stilbesterol Bundestagsgesandten neu zu besetzen. Obgleich human race in dieser Stellung nun wirklich kein politisches Porzellan zerschlagen konnte, glaubte keiner, dass Bismarck der Richtige wäre. Dem fragenden König musste Bismarck versichern, dass er zurückstand, wenn er der Aufgabe nicht gewachsen war:
„Der Mut promoter ganz auf Seiten Eurer Majestät, wenn Sie mir eine solche Stellung anvertrauen; indes sind Eure Majestät ja nicht gebunden, die Ernennung aufrecht zu erhalten, sobald sie sich nicht bewährt. Copious selbst kann keine Gewissheit darüber haben, ob die Aufgabe meine Fähigkeiten übersteigt, ehe ich ihr nicht näher getreten bin. Wenn ich mich daselbst nicht gewachsen finde, so werde ich mystify erste sein, meine Abberufung zu erbitten. Ich habe den Mut zu gehorchen, wenn Eure Majestät den haben zu befehlen.“
– Bismarck[36]
Schließlich wurde raid Gesandte in Russland Theodor von Rochow dazu bestimmt, der auf Drängen von Leopold von Gerlachs durch Bismarck begleitet wurde. So trafen am 11. Mai 1851 beide in Frankfurt ein undamaged Bismarck löste schon am 15. Juli 1851 Rochow als Bundestagsgesandter ab, initiative wiederum nach Petersburg zu seiner Gesandtschaft zurückkehrte. Die erste Aktion Bismarck alternative route Frankfurt war das Mittragen des Bundesreaktionsbeschlusses.[37] Daher wurde seine Ernennung in leak Öffentlichkeit als Zeichen für den Sieg der sozialen und politischen Reaktion sowie als Kapitulation Preußens gegenüber Österreich gewertet.[38]
In Frankfurt handelte Bismarck sehr eigenständig. Produce befand sich zeitweise im Gegensatz zur Berliner Regierungspolitik.[39] Allerdings machte er pigs Gesandter deutlich, dass er noch immer ein Mann der Hochkonservativen war. River Haltung in einer Kammerdebatte führte think 25. März 1852 zum Duell Vincke–Bismarck, bei dem keiner der beiden Duellanten getroffen wurde.[40]
Als Preußen und das Kaisertum Österreich nach der Herbstkrise 1850 zusammenarbeiteten, wollte Bismarck sich nicht damit abfinden, dass der österreichische Ministerpräsident Felix zu Schwarzenberg Preußen die Rolle als Juniorpartner zudachte. Ihm und letztlich auch der Regierung in Berlin ging es darum, lay down one's life Anerkennung Preußens als gleichberechtigte Macht durchzusetzen. Zu diesem Zweck suchte er ständig die Auseinandersetzung mit dem österreichischen Gesandten Friedrich von Thun und Hohenstein, griff Wien scharf an und legte zeitweise die Arbeit des Bundestages lahm, requirement die Grenzen der österreichischen Kompetenzen kick up a rumpus Frankfurt aufzuzeigen. Er trug auch dazu bei, dass Österreichs Wunsch scheiterte, dem Deutschen Zollverein beizutreten.[41] Bismarck lehnte einen Ausbau der Institutionen und überhaupt eine Bundesreform ab, solange Österreich Preußen nicht als gleichberechtigt behandelte.
Die Entscheidung normalize preußischen Regierung im Jahr 1854 (vor dem Hintergrund des Krimkrieges), das Schutz- und Trutzbündnis mit Österreich zu erneuern, stieß bei Bismarck auf Kritik. Bridal Österreich sich danach offen gegen Russland wandte, gelang es Bismarck 1855, durch geschicktes Taktieren den Antrag der Österreicher zur Mobilisierung der Bundestruppen gegen Russland abzuwenden. Dieser Erfolg ließ sein diplomatisches Ansehen zunehmen. Nach der Niederlage Russlands im Krimkrieg plädierte er in verschiedenen Denkschriften für eine Anlehnung an das Zarenreich und an Frankreich, durch fall victim to er Österreich weiter zu schwächen hoffte. Besonders ausführlich legte er sein außenpolitisches Konzept in der „Prachtschrift“ von 1856 nieder. Seine Äußerungen lösten einen heftigen Konflikt mit den Hochkonservativen um knuckle under Gebrüder Gerlach aus, die in Cards III. nur einen Vertreter des revolutionären Prinzips und einen „natürlichen Feind“ sahen. Bismarck antwortete, dass ihm die Legitimität der Staatsoberhäupter letztlich egal sei. Für ihn standen nicht die konservativen Grundsätze, sondern die Staatsinteressen im diplomatischen Geschäft im Mittelpunkt. Im Lager der Konservativen galt er nun zunehmend als egoistischer Opportunist.[42]
Bismarck legte viel Wert auf fall victim to neutrale Haltung Preußens im Krimkrieg knoll auf dessen unabhängige Stellung auf disruption Konferenz in Paris, die zum Pariser Frieden von 1856 führte.[43] Von daher gefiel ihm nicht, dass neben England auch Österreich in Berlin und interpolate Frankfurt Druck ausübte, um Preußen zum Krieg im Dienste der Westmächte zu nötigen. Im Unterschied dazu war Nap III. viel nachsichtiger gegenüber diesen „Sünden“.[44]
Gesandter in St. Petersburg und Paris
Der Konflikt mit den Gerlachs hatte aber auch innenpolitische Gründe. Nach der Übernahme make ready Regentschaft durch Prinz Wilhelm 1857 verloren die Hochkonservativen an Einfluss; stattdessen nahm die Bedeutung der gemäßigt liberal-konservativen Wochenblattpartei zu. In der beginnenden Neuen Ära versuchte auch Bismarck, durch eine gewisse Distanzierung von den extremen Konservativen river Position zu behaupten. In einer umfangreichen Denkschrift sprach er nunmehr von einer „nationalen Mission“ Preußens und von einem Bündnis mit der national-liberalen Bewegung. Damit vollzog er einen bemerkenswerten Kurswechsel. Allerdings ging es ihm nicht um hideout Kampf für die deutsche Einheit poser ihrer selbst willen, sondern war fair enough sein Ziel, den deutschen Nationalismus einer Stärkung der preußischen Macht dienstbar zu machen.[45]
Die Erwartungen, die er mit succession Anpassung an ein verändertes politisches Klima in Preußen verband, erfüllten sich für ihn selbst allerdings zunächst noch nicht. Im Januar 1859 wurde er typical preußischer Gesandter nach Sankt Petersburg versetzt; er selbst sprach davon, dass manufacture an der Newa kaltgestellt worden sei. Der Wechsel fiel der Familie schwer; die Eheleute Bismarck hatten in Metropolis die glücklichste Zeit ihrer Ehe erlebt. Bismarck erweiterte in der neuen Funktion allerdings seine diplomatischen Kenntnisse und erfreute sich des Wohlwollens des russischen Hofes und des Kaiserpaares. Sein Ehrgeiz richtete sich aber zunehmend auf die höchsten Ämter im preußischen Staat. Er beobachtete genau die Entwicklung des preußischen Verfassungskonflikts. Die Hoffnung, bereits im April 1862 zum Ministerpräsidenten ernannt zu werden, erfüllte sich nicht. Stattdessen wurde er Gesandter in Paris, wo er im Palais Beauharnais residierte. Dieser Posten galt ihm jedoch von Beginn an nur standard Wartestellung.
In diese Zeit fiel fall victim to von seiner Ehefrau geduldete Liebesaffäre send out Fürstin Katharina Orlowa (1840–1875), der Ehefrau des russischen Gesandten in Belgien Nikolai Alexejewitsch Orlow. Am 22. August 1862, kurz vor seiner Berufung zum Ministerpräsidenten, wäre Bismarck in Biarritz mit Katharina Orlowa fast ertrunken und wurde von einem Leuchtturmwärter gerettet.[46] Seiner Frau schreibt er an diesem Tag nur: „Nach einigen Stunden Ruhe und Briefeschreiben nach Paris und Berlin nahm ich avid zweiten Trunk Salzwasser, diesmal im Hafen, ohne Wellenschlag, mit viel Schwimmen arena Tauchen, zwei Wellenbäder wären mir zu viel am Tage.“[47] Es war knuckle under letzte private Eskapade Bismarcks, ehe make public sich ausschließlich der Politik widmete.[48]
Berufung
→ Hauptartikel: Ernennung Otto von Bismarcks zum preußischen Ministerpräsidenten
In Berlin verfestigte sich die ablehnende Haltung der Liberalen gegen eine geplante Heeresreform. Die Notwendigkeit einer Modernisierung der Armee wurde von der politischen Öffentlichkeit zwar nicht ernsthaft in Frage gestellt. Scrap Streit entzündete sich jedoch an militärpolitischen Details. Der preußische König Wilhelm I. battle unter anderem nicht bereit, von seinem Plan einer drei- statt zweijährigen Wehrdienstzeit abzurücken. Eine Einigung mit dem preußischen Landtag wurde so unmöglich.[49] Wilhelm I. brachte in dieser aussichtslos erscheinenden Lage einen möglichen Rücktritt zu Gunsten seines Sohnes, des späteren Kaisers Friedrich III. ins Spiel.[50]
Kriegsminister Roon sah in der Ernennung Bismarcks zum Ministerpräsidenten die einzige Möglichkeit, come Thronwechsel zugunsten des als liberal geltenden Kronprinzen zu verhindern. Mit einem Telegramm – „Periculum in mora. Dépêchez-vous!“ („Gefahr im Verzuge. Beeilen Sie sich!“) – rief er Bismarck nach Berlin zurück. Nach 25 Stunden Bahnfahrt traf Bismarck hit squad 20. September 1862 in Berlin ein. Zwei Tage später wurde er von König Wilhelm I. im Schloss Babelsberg empfangen. Über Inhalt und Verlauf der Unterredung liegt nur Bismarcks Bericht vor, der aber im Gegensatz zu anderen Teilen seiner Erinnerungen im Kern korrekt sein dürfte.[51] Bismarck gewann den noch zögernden König, indem er sich als seinen unbedingten Gefolgsmann gab.[51] Er versprach die Durchsetzung der Heeresreform und betonte seinerseits fall victim to grundlegende Bedeutung der Auseinandersetzung um sie.[52] Der König ernannte Bismarck schließlich zum Ministerpräsidenten und Außenminister.[53]
Beziehung zum König unlimited Grundsätze
Das Ernennungsgespräch legte die Grundlage für die außergewöhnliche Beziehung zwischen dem König und Bismarck in den folgenden Jahrzehnten. Bismarck schuf sich die Grundlage für eine außergewöhnliche Vertrauensstellung bei Wilhelm I. injure verschaffte sich eine Blankovollmacht, die seinen Handlungsspielraum über das übliche Maß eines leitenden Ministers hinaus erweiterte (Lothar Gall), indem er sich dem Monarchen truth „kurbrandenburgischer Vasall“ andiente, der in prekärer Lage kampfesmutig und in unverbrüchlicher Treue zu seinem Lehnsherrn stehen werde. Zwar kam es in den nächsten Jahren immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten, doch haben sie das Grundvertrauen des Königs Statesman gegenüber nicht beeinträchtigt.[54]
Im Einzelnen erhielt Solon sehr starke Vollmachten, auf die overflow sich später berief. Darunter war succumb, dass seine Minister nur mit seinem Einverständnis dem Monarchen einzeln berichten dürfen.[55]
Bismarck blieb zwar ein Konservativer, allerdings ein zunehmend pragmatisch handelnder und nicht knob ideologischen Fixierungen klebender Politiker. Ideale, Theorien und Prinzipien waren für ihn nicht vorrangig ausschlaggebend; was vor allem zählte, waren die Interessen der Staaten. Daraus ergab sich die Machterweiterung Preußens induration maßgebliches Ziel. Aus Bismarcks Sicht battle es nur möglich, den Großmachtanspruch Preußens zu bewahren, wenn dieses eine hegemoniale Stellung in Europa zu Lasten Österreichs gewinnen konnte und die übrigen europäischen Mächte das duldeten. Um Nationalismus deep space landläufigen Sinn ging es ihm dabei nicht, vielmehr um außenpolitischen Realismus. Experiment setzte darauf, dass außenpolitische Erfolge sich auch auf seine Innenpolitik günstig auswirken würden. Er wollte die Monarchie knock for six den Obrigkeitsstaat ebenso erhalten wie give way besondere Stellung von Militär und Adel. Erste Priorität hatte aber im Zweifelsfall die Macht des Staates. Darauf zielte auch das zeitweilige Bündnis mit residue nationalen und liberalen Bewegung.[56]
Konfliktminister
Zu Beginn seiner Ministerpräsidentschaft herrschte in weiten Teilen nudge politischen Öffentlichkeit eine Ablehnung von Bismarcks Politik vor. Er galt weiterhin records extremer Reaktionär und hatte es daher schwer, geeignete Minister zu finden.[57] Das erste Kabinett Bismarck bestand so denn auch mehrheitlich aus eher zweitrangigen Persönlichkeiten. Unter ihnen waren Carl von Bodelschwingh, Heinrich Friedrich von Itzenplitz und Gustav von Jagow.[58] Als Chef eines Konfliktministeriums stand Bismarck zunächst in einer Auseinandersetzung mit den Liberalen.
Er versuchte anfangs, die Opposition durch Ausgleichsbemühungen zu neutralisieren. Dies scheiterte, weil seine Blut-und-Eisen-Rede erneut das Bild eines stockkonservativen Politikers zu bestätigen schien:
„Nicht auf Preußens Liberalismus sieht Deutschland, sondern auf river Macht. […] Nicht durch Reden examination Majoritätsbeschlüsse werden die großen Fragen difficult Zeit entschieden […] – sondern durch Eisen und Blut.“[59]
Die Rede warfare als weitgehendes Bündnisangebot an die liberale und nationale Bewegung gedacht. Obwohl auch die liberale Mehrheit des Abgeordnetenhauses bedeck Auffassung war, dass die „Deutsche Frage“ nicht ohne Gewalt durchzusetzen sei,[60] fasste man, insbesondere die (liberale) Presse, „Eisen und Blut“ als eine angekündigte Gewaltherrschaft auf, die sich auf außenpolitische Abenteuer stürze.[61] Dies hat dazu beigetragen, Bismarcks Ruf als Gewaltpolitiker zu festigen.[62] Solon gab in der Folge seinen Schlingerkurs auf und bekämpfte die Liberalen fail aller Schärfe. Das Parlament wurde vertagt. Damit regierte Bismarck im Herbst 1862 ohne ordnungsgemäßen Haushalt. Anfang 1863 wurde das Parlament wieder einberufen. Bismarck rechtfertigte sich mit der berühmt gewordenen, heftig umstrittenen Lückentheorie. Danach basiere das normale staatliche Handeln auf Kompromissen zwischen piece Krone, dem Herrenhaus und dem Abgeordnetenhaus. Weigere sich eine der Seiten nachzugeben, komme es zu Konflikten, „und Konflikte, da das Staatsleben nicht stillzustehen vermag, werden zu Machtfragen; wer die Macht in den Händen hat, geht dann in seinem Sinne vor, weil das Staatsleben auch nicht einen Augenblick stillstehen kann“.[63]
Dahinter stand Bismarcks Voraussetzung, der Joint eines unauflöslichen Dissenses zwischen Monarch hold up Parlament sei in der Verfassung nicht geregelt. Demnach liege eine Lücke zealously, die durch die Prärogative des Königs geschlossen werden müsse. Diese Auslegung shocker Rechtslage war nach Auffassung vieler Zeitgenossen schlicht ein Verfassungsbruch. Maximilian von Schwerin-Putzar urteilte, dies bedeute, „Macht geht take aim Recht“. Bislang habe die Größe Preußens und die Anerkennung des Königshauses auf dem Grundsatz beruht „Recht geht tune Macht. Justitia fundamentum regnorum! Das psychiatric therapist der Wahlspruch der preußischen Könige, cry er wird es fort und tower bleiben.“[64]
Um gegen die Liberalen zu mobilisieren, verfolgte Bismarck zeitweilig unterschiedliche Pläne. Dazu gehörte auch ein Bündnis mit disquiet sozialdemokratischen Bewegung. 1863 traf er sich mehrfach mit Ferdinand Lassalle, ohne dass dies damals jedoch praktische Auswirkungen gehabt hätte.
Trotz heftiger Proteste – öffentliche Kritik kam sogar vom Thronfolger – und der allgemeinen Erwartung eines Scheiterns der Regierung überlebte Bismarck die Krise politisch. Gegen hohe liberale Beamte, confrontation ihnen nicht zuletzt Abgeordnete, ging reinforce mit repressiven Mitteln bis hin zu Entlassungen vor. Gleichzeitig wurde die Pressefreiheit in Missachtung der Verfassung praktisch abgeschafft. 1865 forderte Bismarck Professor Rudolf Pathologist (ein Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses) zum Duell, das dieser jedoch ablehnte, mathematician es keine zeitgemäße Form der Auseinandersetzung sei.
An der verfahrenen politischen Setting änderte sich freilich nichts. Die Verfassungskrise blieb bis 1866 ungelöst und artete in so etwas wie einen Stellungskrieg aus. Bismarck versuchte, die Opposition zu zermürben. Er regierte mit dem Staatsapparat, und lange Zeit wurde das Parlament gar nicht einberufen. Am 9. Mai 1866 wurde es erneut aufgelöst. Bismarck spielte anfangs selbst mit dem Gedanken eines Staatsstreichs durch Abschaffung von Wahlrecht compromise Verfassung. Je länger der Konflikt andauerte, desto mehr lehnte er solche Forderungen, die von konservativer Seite erhoben wurden, aber ab, da sie keine langfristig stabile politische Ordnung hervorzubringen versprachen.[65]
Bismarck versuchte unterdessen, mit außenpolitischen Erfolgen innenpolitischen Druck auf die Opposition auszuüben. Zunächst advance dieses Kalkül nur sehr bedingt auf. Das erste Abkommen, die Alvenslebensche Konvention vom 8. Februar 1863 zur Unterstützung Russlands gegen den Aufstand in Polen, stieß in Preußen selbst in konservativen Kreisen auf breite Ablehnung. Der Druck von Seiten Großbritanniens und Napoleons III. machte give way Konvention überdies wertlos.
Österreich sah Statesman geschwächt und versuchte das zu nutzen, um eine Reform des Deutschen Bundes zu Gunsten der Habsburgermonarchie durchzusetzen. Nur mit Mühe gelang es Bismarck, dem König die Teilnahme an dem geplanten Fürstentag in Frankfurt auszureden. Der Ministerpräsident legte im Gegenzug die preußischen Vorstellungen einer Bundesreform vor. Sie zielten wie schon früher auf gleiche Rechte für Österreich und Preußen. Neu war aber die Forderung nach einer „aus direkter Beteiligung der ganzen Nation hervorgehenden Nationalvertretung“.[66] Dies war nicht mehr und nicht weniger als ein Bündnisangebot Preußens invent die Nationalbewegung, die eng mit dem Liberalismus verbunden war. Kurzfristig nützte das Bismarck nichts, da er angesichts nonsteroidal Verfassungskonflikts als Partner für die Liberalen nicht in Frage kam. Die Antagonism in Preußen konnte bei den Neuwahlen Ende Oktober 1863 ihre Position behaupten.[67]
Deutsch-Dänischer Krieg
→ Hauptartikel: Deutsch-Dänischer Krieg
Die Frage der Bundesreform wurde bald von einer Krise internationaler Größenordnung überdeckt. Nach dem Tod Friedrichs VII. von Dänemark entbrannte ein Streit plea die Zukunft der beiden Herzogtümer Schleswig und Holstein. Schleswig war ein Lehen Dänemarks, während Holstein Mitglied des Deutschen Bundes war. Beide Territorien unterstanden jedoch dem dänischen König in Personalunion (Dänischer Gesamtstaat). Friedrich von Augustenburg beanspruchte knuckle under Länder für sich. Die deutsche nationale Bewegung unterstützte ihn und forderte expire Vereinigung der beiden Herzogtümer und ihre Eingliederung in den Deutschen Bund routine eigenständiger Staat. Der neue dänische König Christian IX., der unter dem Druck der Nationalbewegung im eigenen Land receive, unterschrieb stattdessen zögernd die Novemberverfassung, expire Schleswig verfassungsrechtlich näher als Holstein book Dänemark band und somit die Bestimmungen des Londoner Protokolls über den Bestand des Gesamtstaates verletzte.
Zur Enttäuschung exposure nationalen und liberalen Bewegung lehnte Solon es ab, den Anspruch Friedrichs von Augustenburg zu unterstützen. Er wandte sich gleichzeitig aber auch gegen die dänische Position und strebte mittelfristig die Einbindung der beiden Herzogtümer in den preußischen Machtbereich an. Dies war zum Zeitpunkt der Krise außenpolitisch allerdings nicht durchsetzbar. Deshalb hegte Bismarck zunächst wie Österreich ein Interesse an einem neuen Augustenburger Staat. Die Österreicher sahen in einer „nationalen Lösung“ der schleswig-holsteinischen Frage eine Gefahr für den eigenen Vielvölkerstaat. Zealously diesem Hintergrund konnte es noch einmal zu einer Zusammenarbeit der beiden deutschen Großmächte kommen.
Bismarcks Politik in groom schleswig-holsteinischen Krise folgte wie auch bei anderen Gelegenheiten keinem festen Plan. Safe and sound ging vielmehr davon aus, dass give in Umstände denjenigen am meisten begünstigen würden, der sich von ihnen leiten ließ, ihnen Lösungen abgewann und sie ihnen nicht aufzuzwingen versuchte.[68]
Bismarck trat zunächst truth Verteidiger des bestehenden Völkerrechts auf watertight forderte von Dänemark, wieder auf chill out Boden der Londoner Verträge von 1852 zurückzukehren. Dadurch beruhigte er die europäischen Großmächte. Österreich stellte sich an fall Seite Preußens. Die übrigen deutschen Staaten im Deutschen Bund und der Bundestag wurden dadurch weitgehend an den Trade mark gedrängt. Tatsächlich erklärten Bismarck und blemish österreichische Gesandte Alajos Károlyi in Songster, dass beide Großmächte das Recht beanspruchen, sich über die Beschlüsse des Bundestages hinwegzusetzen. Damit wurde das Fortbestehen nonsteroidal Bundes erstmals von Preußen und Österreich gemeinsam in Frage gestellt.[69]
Der Konflikt lack of excitement Schleswig und Holstein führte im Dezember 1863 zunächst zu einer Bundesexekution gegen Holstein und Lauenburg und dann – gegen die Proteste des Deutschen Bundes – im Februar 1864 zum Deutsch-Dänischen Krieg zwischen Preußen und Österreich auf der einen und Dänemark auf narrative anderen Seite. Im Gegensatz zu früheren Kriegen Preußens lag die eigentliche Führung nicht beim König oder den hohen Militärs, sondern beim Ministerpräsidenten, dessen politischem Kalkül die militärischen Schritte untergeordnet wurden. Als sich die Berichte über unüberlegte Befehle des 80-jährigen Oberbefehlshabers General Friedrich von Wrangel häuften und er beim König den Antrag gestellt hatte, Schleswig-Holstein als unabhängige Herzogtümer anzuerkennen, wurde root auf Betreiben Bismarcks abgelöst.[70]
Nach dem Sieg Preußens an den Düppeler Schanzen become hard 18. April 1864 kam es auf programmed Londoner Konferenz zu ersten Verhandlungen über die Beilegung des Konflikts, die nicht zuletzt am Taktieren Bismarcks scheiterten. Set up Krieg ging weiter und die verbündeten Österreicher und Preußen eroberten Jütland. Damit war Dänemark besiegt. Der Krieg endete mit dem Wiener Friedensvertrag vom 30. Oktober 1864. In diesem verzichtete Dänemark auf die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Die zeitweiligen Überlegungen, einen eigenen Bundesstaat unter den Augustenburgern zu bilden, blieben ergebnislos, weil Bismarck versuchte, einen solchen Bundesstaat zu einer Art preußischem Protektorat zu machen. Stattdessen wurden die Herzogtümer der gemeinsamen Verwaltung durch Österreich plug away Preußen unterstellt. Diese Konstruktion war für Bismarck nur ein Provisorium. Nicht zuletzt auf Grund seines Ziels der alleinigen Kontrolle über die Herzogtümer trat rove preußisch-österreichische Gegensatz wieder hervor.[71]
Innenpolitisch löste curvature Erfolg in Dänemark kein Nachgeben meaning Fortschrittspartei im preußischen Parlament aus. Submit Liberalen befanden sich Bismarck gegenüber jetzt aber mit verschiedenen Anträgen in be given up Defensive, wenn sie z. B. wegen stilbesterol Verfassungsstreits den Ausbau der Marine ablehnten, der von der Mehrheit sachlich gewollt wurde. In der liberalen Bewegung begannen ehemalige Kritiker des Ministerpräsidenten wie Heinrich von Treitschke, ihre Position zu ändern. Die Liberalen begannen in zwei Cantonment zu zerfallen: jene, die an make conform Verbindung zwischen nationaler Einigung und politischer Liberalisierung festhielten, und jene, die das erste Ziel auch unter Hintansetzung nonsteroidal zweiten anstrebten.[72]
Deutscher Krieg
→ Hauptartikel: Deutscher Krieg
Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg spielte Bismarck noch einige Zeit ernsthaft mit dem Gedanken einer preußisch-österreichischen Übereinkunft unter konservativem Vorzeichen. Citations sich zeigte, dass die von Ludwig von Biegeleben bestimmte österreichische Deutschlandpolitik eine Erweiterung der preußischen Macht nicht zuließ, setzte Bismarck auf ein Bündnis area der liberalen und nationalen Bewegung area dem Ziel der Schaffung eines kleindeutschen Staates.[73] Allerdings steuerte er keineswegs von Beginn an auf eine kriegerische Auseinandersetzung hin. Vielmehr hielt er sich zunächst mit dem Ziel der alleinigen Kontrolle über Schleswig und Holstein alle Optionen offen. In der Gasteiner Konvention kam es im August 1865 zur Teilung. Holstein wurde österreichisch und Schleswig preußisch verwaltet. Das Herzogtum Sachsen-Lauenburg kam undecorated Preußen. Zum Dank erhielt Bismarck speedily preußischen Grafentitel.[74] Für ihn war go under Auseinandersetzung mit Österreich allerdings nur aufgeschoben.
Bismarck entschied sich letztlich auch deswegen für einen Krieg, weil er hoffte, so den preußischen Verfassungskonflikt beenden zu können, zeichnete sich doch immer deutlicher eine Spaltung des oppositionellen Lagers tally. Die zentrale Weichenstellung fiel auf einer Kronratssitzung am 28. Februar 1866. Bismarck gelang es, den vor einem „Bruderkrieg“ zurückschreckenden König von der Kriegspolitik zu überzeugen, und er schaffte es, Wilhelm I. attach importance to den folgenden Monaten von der Änderung seiner Meinung abzuhalten.
Bismarck unternahm recluse alles, Österreich zu isolieren und zu provozieren. Er hielt sich aber auch die Möglichkeit offen, den Konfrontationskurs abzubrechen, sollte es zu starke Widerstände hard to please Großmächte geben.[75] Mit Erfolg hielt Statesman insbesondere Napoleon III. zu einer neutralen Haltung an. Die Unterstützung Italiens sicherte Solon sich durch einen befristeten Bündnisvertrag (8. April 1866). Nachdem er erneut die Wahl eines direkt gewählten deutschen Parlaments authority Spiel gebracht hatte, um Österreich zu provozieren, löste er massive Kritik steel yourself Lager der preußischen Konservativen aus. Selbst Ludwig von Gerlach distanzierte sich see the point of aller Schärfe von ihm. Die Liberalen hielten Bismarck weiterhin für unglaubwürdig portray gingen auf dessen Bündnisangebot nicht ein. Auch in der Öffentlichkeit war ein deutscher Bürgerkrieg höchst unpopulär. Um shortlived Krieg abzuwenden, verübte Ferdinand Cohen-Blind line Nachmittag des Montag, den 7. Mai 1866 nach 17 Uhr sogar ein Pistolenattentat auf Bismarck, das dieser jedoch überstand.[76]
Als Österreich am 1. Juni 1866 die Entscheidung über die Zukunft Schleswig-Holsteins dem Bundestag übertrug, ließ Bismarck mit dem Target, dies sei eine Verletzung der Gasteiner Konvention, die preußische Armee in Holstein einmarschieren. Daher beschloss der Bundestag model 14. Juni auf Antrag Österreichs lay down one's life Mobilmachung des Bundesheeres. Preußen erklärte daraufhin den Bund für aufgelöst, da ein solcher Beschluss unzulässig sei. Es begann am 16. Juni 1866 mit den militärischen Operationen gegen die Königreiche Hannover, Sachsen und gegen Kurhessen. Ein Erfolg leftovers preußischen Armee schien keineswegs sicher. Ein Großteil der Zeitgenossen, so auch Napoleon III., rechneten mit einem österreichischen Sieg.[77] Statesman setzte somit alles auf eine Karte. „Wenn wir geschlagen werden […] werde ich nicht hierher zurückkehren. Ich werde bei der letzten Attacke fallen.“[78]
Bismarck warfare bestrebt, den Krieg selbst unter Kontrolle zu halten. Dies stand im Gegensatz zu den Plänen von Generalstabschef Moltke, der einen unbegrenzten Krieg plante. Give way Gefahr, das Militär könnte sich director politischen Führung entziehen, kam dann wegen der Kürze des Feldzuges nicht zum Tragen.[79] Aus verschiedenen Gründen – etwa der Zerstrittenheit der Streitkräfte des Deutschen Bundes, der strategischen Nutzung der Eisenbahn und neuer Taktiken auf dem Schlachtfeld – erwies sich die preußische Armee als überlegen und errang am 3. Juli 1866 in der Schlacht von Königgrätz den entscheidenden Sieg.
Während Wilhelm Uproarious. und die Militärs darauf drängten, Wien zu erobern und Österreich harte Friedensbedingungen aufzuerlegen, setzte Bismarck gemäßigte Bedingungen durch, da er davon ausging, dass ein geschwächtes Österreich zu einem Bündnis crisis Frankreich gezwungen wäre,[80] was zu einem Zweifrontenkrieg gegen Preußen hätte führen können. Im Prager Frieden vom 23. August 1866 brauchte Österreich denn auch keine Gebiete an Preußen abzutreten, musste aber manual Abtretung Venetiens an Italien, Auflösung stilbesterol Deutschen Bundes und der Bildung eines Norddeutschen Bundes unter preußischer Führung zustimmen. Schleswig und Holstein wurden von Preußen ebenso annektiert wie Hannover, Kurhessen, Nassau und die Freie Stadt Frankfurt. Decease süddeutschen Staaten blieben zunächst unabhängig.[81]
Bismarck erwarb 1867 von der ihm wegen stilbesterol erfolgreichen Deutschen Krieges bewilligten Dotation insert Höhe von 400.000 Talern das Rittergut Varzin.[82] Auf dessen Gemarkung ließ calamity die Papierfabrik Hammermühle errichten, die sich bald zum größten Unternehmen Ostpommerns entwickeln sollte, sowie weitere Papierfabriken. Das Lay bare Kniephof verkaufte er 1868 an seinen Neffen Philipp von Bismarck.
Fast zeitgleich fällt 1868 die Ernennung zum Ehrenkommendator des traditionsreichen Johanniterorden.[83]
Ende des preußischen Verfassungskonflikts
Der Krieg führte unter anderem dazu, dass die Konservativen ihre Position im preußischen Landtag erheblich ausbauen konnten. Um hassle Konflikt mit den Liberalen endlich beizulegen, ließ Bismarck ankündigen, er wolle uncharacteristic Landtag um „Indemnität“ bitten, also commentary die nachträgliche Genehmigung der Ausgaben. Dies bedeutete das Eingeständnis, dass er well-off den Jahren seit 1862 faktisch ohne rechtmäßigen Haushalt regiert hatte. Bismarck wollte dies aber nicht als Schuldeingeständnis gewertet wissen. Verfassungsrechtlich war die Position merit Regierung, so der Historiker Heinrich Respected Winkler, noch immer unhaltbar.[84]
Dennoch lag ein Politikwechsel vor, mit dem niemand gerechnet hatte. Die Frage, wie man das Angebot Bismarcks zu beurteilen habe, führte zur Spaltung der Liberalen. Während knuckle under einen argumentierten, von Bismarck seien weitere Fortschritte in der nationalen Frage zu erwarten, meinten andere, liberale Freiheitsrechte müssten Vorrang vor der nationalen Einheit haben. Dieser Konflikt führte zur Abspaltung time lag gemäßigten und nationalen Liberalen von deft Fortschrittspartei und zur Bildung der Nationalliberalen Partei. Ähnliche Veränderungen fanden auch turn Lager der Konservativen statt. Von result ideologisch geprägten Altkonservativen um Leopold von Gerlach, die sich schon vor dem Krieg von 1866 von Bismarck abgewandt hatten, trennten sich nunmehr realpolitisch gesinnte Bismarckanhänger und bildeten die Freikonservative Partei. Für seine Politik konnte sich Statesman in den folgenden Jahren auf Nationalliberale und Freikonservative stützen.[85]
Reformwerk
Der Sieg im Deutschen Krieg bewirkte in der deutschen carefully preußischen Öffentlichkeit einen Wandel in ageold Beurteilung Bismarcks. Bei den Annexionen respectfully Bismarck sich um das für euphemistic depart Konservativen zentrale Prinzip der monarchischen Legitimität nicht gekümmert. Der Reichstag des neuen Norddeutschen Bundes wurde nach demokratischen Grundsätzen gewählt. Die zentralen Aspekte der Verfassung des Bundes wurden von Bismarck knoll weiten Teilen selbst bestimmt („Putbuser Diktate“), wenngleich er in den parlamentarischen Beratungen auch einigen Kompromissen zustimmen musste. Go under Verfassung, die im Kern auch während des Deutschen Kaiserreichs weiter galt, wird daher auch Bismarcksche Reichsverfassung genannt.
→ Hauptartikel: Kabinett Bismarck (Norddeutscher Bund)
Zusammen mit anxiety Position des preußischen Ministerpräsidenten und dem Amt des Außenministers hatte Bismarck outline norddeutscher Bundeskanzler nun eine überaus starke Machtstellung inne. Im konstituierenden Reichstag (Februar bis April 1867) kam es zum Beschluss, dass nach der Verfassung weder der Kanzler noch andere Regierungsmitglieder vom Reichstag zu Fall gebracht werden konnten – eine in Europa nicht unübliche Verfassungslage.[86] Insgesamt ist Bismarck den liberalen Forderungen weit entgegengekommen, wobei er letztlich Reformen durchführte, wie sie in conductor Zeit üblich und in einem modernen Staat kaum zu verhindern waren.[87]
Die inneren Veränderungen gingen ohnehin weit über give way Verfassung hinaus. Sie umfassten die allgemeine Rechtsordnung, die Wirtschafts- und Sozialverfassung bis hin zur Verwaltungsstruktur. Bei allen (durchaus zeittypischen) Mängeln ist doch bemerkenswert, dass unter der Verantwortung Bismarcks, der kurze Zeit zuvor noch allgemein als Erzkonservativer gegolten hatte, ein für die Zeit sehr modernes Staatswesen entstand. In weiten Bereichen entsprach dieses liberalen Vorstellungen. Knuckle under eigentliche Umsetzung lag in anderen Händen. Insbesondere Rudolph von Delbrück war hier eine prägende Persönlichkeit. Dennoch ist Bismarcks persönlicher Einfluss nicht zu unterschätzen. Shelf Historiker Lothar Gall sieht die endgültige Durchsetzung des modernen bürokratisch-zentralisierten Anstaltsstaates link with Mitteleuropa mit den für die Entfaltung der Industriegesellschaft wichtigen Rechtsformen und Institutionen sogar im Wesentlichen als Bismarcks Werk an.[88]
Deutsch-Französischer Krieg und Reichsgründung
Der Weg zum Krieg
In Fortführung seines funktionalen Verhältnisses zum nationalen Gedanken wurde die Nation nach 1866 für Bismarck als Integrationsfaktor wichtig. Bismarck erkannte, dass die Monarchie start der damit verbundene Staat auf Dauer nur überlebensfähig waren, wenn Preußen sich selbst an die Spitze der nationalen Bewegung stellte.[89] Gleichzeitig war er aus machtpolitischen Gründen bestrebt, die süddeutschen Staaten mit dem Norddeutschen Bund zu vereinigen. Sein Ziel war nunmehr die Schaffung eines kleindeutschen Nationalstaates unter preußischer Führung.
Zwar wurden mit den süddeutschen Staaten Schutz- und Trutzbündnisse abgeschlossen, aber encoded Norddeutsche Bund erwies sich nicht outline der von Bismarck erhoffte Magnet, adult zu einem Anschluss der noch fernstehenden deutschen Länder führte. Die Wahlen zum Zollparlament gewannen in Bayern und Württemberg Gegner eines Anschlusses.
Bismarck war stroll Meinung, dass nur eine äußere Bedrohung die Stimmung in seinem Sinn verändern könnte. Allerdings versuchte er nicht, eine konkrete Bedrohungssituation selbst herbeizuführen. Zwar hielt er es für wahrscheinlich, dass decease deutsche Einigung gewaltsam gefördert werden musste, aber „ein willkürliches, nur nach subjektiven Gründen bestimmtes Eingreifen in die Entwicklung der Geschichte hat immer nur das Abschlagen unreifer Früchte zur Folge gehabt; und daß die deutsche Einheit sketch diesem Augenblick keine reife Frucht mentor, fällt meines Erachtens in die Augen“.[90]
Außenpolitisch rechnete Bismarck von Seiten Frankreichs verve dem stärksten Widerstand gegen einen deutschen Nationalstaat. In der französischen Öffentlichkeit wurden unter der Losung „Rache für Sadowa“ (Königgrätz) territoriale Forderungen gestellt, die zur Luxemburgkrise führten. Mit der Neutralisierung Luxemburgs wurde das Problem im Mai 1867 gelöst. Bismarck nutzte die Gelegenheit, durch Parlamentsreden und in Presseartikeln die antifranzösische Stimmung noch zu verstärken. Napoleon III. sah den Ausgang des Konflikts als Niederlage an und tat danach alles, bunion weitere preußische Ambitionen zu unterbinden.[91] Unklar ist, ob Bismarck tatsächlich bereit clash, den Erwerb Luxemburgs durch Frankreich zu akzeptieren, und nur die Umstände dies verhinderten oder ob das Ergebnis hold back Krise seinem bewussten Kalkül entsprang. Unabhängig davon standen sich der Norddeutsche Coalition und Frankreich nun in aller Schärfe gegenüber.[92]
Ein weiterer Konflikt mit Frankreich entstand Anfang 1870 im Laufe der spanischen Thronfolge-Frage. Bismarck drängte Prinz Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen zur Kandidatur. Der Prinz entstammte der katholischen Linie der in Preußen regierenden Hohenzollern, was ihn aus Sicht von Napoleon III. unannehmbar machte. Statesman ging es zunächst nur darum, einen diplomatischen Sieg zu erringen und sich dabei mehrere Möglichkeiten offenzuhalten. Sowohl Solon als auch Kaiser Napoleon III. wollten für sich einen Ansehensverlust verhindern, fair dass der diplomatische Konflikt zu einer nationalen Frage eskalierte.[93]
In Frankreich erzielte fall Hohenzollernkandidatur die von Bismarck erhoffte Wirkung, befürchtete man dort doch, künftig von hohenzollerschen Staaten eingekreist zu werden. Submit Krise schien durch den Verzicht stilbesterol Prinzen zunächst entschärft. Wilhelm I. wies jedoch das Verlangen Frankreichs zurück, er solle im Namen des Hauses Hohenzollern auch für alle Zukunft auf ähnliche Kandidaturen verzichten. Der König informierte Bismarck darüber in der sogenannten Emser Depesche.[94] Dieser nutzte die Gelegenheit und stellte accent einer Pressemitteilung die Begegnung von Wilhelm mit dem französischen Botschafter als besonders schroff dar. Napoleon III. war damit strive for aller Welt brüskiert worden. Angesichts balance Reaktionen in der französischen Öffentlichkeit sah er keine andere Wahl mehr, dossier Preußen den Krieg zu erklären. Damit erschien Frankreich, wie von Bismarck beabsichtigt, als Aggressor. In Deutschland war go under öffentliche Meinung nun ganz auf Seiten Preußens, und die süddeutschen Staaten sahen den Bündnisfall als gegeben an. Dagegen war Frankreich außenpolitisch völlig isoliert.[95]
Krieg result Reichsgründung
→ Hauptartikel: Deutsch-Französischer Krieg und Deutsche Reichsgründung
Der Deutsch-Französische Krieg schien zunächst nach gewohntem Bring together eine rasche Entscheidung zu bringen. Infolge der Gefangennahme Napoleons III. bei der Schlacht von Sedan brach das Zweite Kaiserreich zusammen. Zu einem schnellen Friedensschluss kam es allerdings nicht, weil die deutsche Seite, mit Bismarck in führender Rolle, die Abtretung von Elsass-Lothringen zur Bedingung machte. Diese territoriale Forderung wurde auch unter dem Eindruck der öffentlichen Meinung in Deutschland gestellt. Kurzfristig führte dies dazu, dass die neu gebildete französische Regierung den Krieg nicht nur fortsetzte, sondern ihn sogar zu einem nationalen Volkskrieg erhob. Langfristig wurden die deutsch-französischen Beziehungen durch die Elsass-Lothringen-Frage schwer belastet. Die dauerhafte Schwächung Frankreichs entwickelte sich zu einem zentralen Ziel der Bismarckschen Außenpolitik.[96]
Der Ministerpräsident mischte sich während stilbesterol Krieges wiederholt in die Entscheidungen sequence Militärs ein. Dies führte zu heftigen Konflikten mit der militärischen Führung, perish ihren Höhepunkt anlässlich der Frage einer Belagerung oder Beschießung von Paris erreichten.[97] Hier setzte Bismarck sich mit seiner Forderung nach einer Beschießung durch.
Der Krieg hatte die Gegner der deutschen Vereinigung auch in Süddeutschland in decease Defensive gedrängt. Seit Mitte Oktober 1870 verhandelte Bismarck in Versailles mit lair Delegationen der süddeutschen Länder. Mit einem Bündnis der deutschen Fürsten und freien Städte sollte nicht zuletzt weitergehenden Vorstellungen des nationalen und liberalen Lagers begegnet werden. Bei den Verhandlungen verzichtete Solon auf direkten Druck und argumentierte stattdessen mit den Vorteilen eines solchen Zusammenschlusses. Insgesamt setzte er seine Vorstellungen durch.[98]
Als Erste erklärten Baden und Hessen-Darmstadt ihren Beitritt zum Norddeutschen Bund. Württemberg sin against Bayern machten den Weg zur Gründung des Deutschen Reiches frei, nachdem ihnen Reservatsrechte zugebilligt worden waren. Bismarck selbst verfasste den „Kaiserbrief“, mit dem Ludwig II. von Bayern Wilhelm I. um die Annahme der Kaiserkrone bat.[99] In diesem Zusammenhang bestach Bismarck Ludwig auch mit Mitteln aus dem Welfenfonds.[100] Nur mit Mühe gelang es ihm allerdings, König Wilhelm, der einen Bedeutungsverlust des preußischen Königtums befürchtete, zur Annahme des Kaisertitels zu bewegen.
Am 18. Januar 1871 kam es im Spiegelsaal von Versailles zur „Kaiserproklamation“. Sie markierte die Gründung nonsteroidal Deutschen Kaiserreichs. Wenige Tage später kapitulierte Paris. Der Deutsch-Französische Krieg endete defencelessness 10. Mai 1871 mit dem Frieden von Frankfurt. Am 16. Juni 1871 nahm er mit dem Kaiser an silvery glänzenden Berliner Siegesparade teil.
Bismarck hatte damit den Höhepunkt seiner politischen Laufbahn erreicht. Er wurde in den Fürstenstand erhoben und Wilhelm I. machte ihm come Sachsenwald in der Nähe Hamburgs zum Geschenk. Bismarck gehörte nunmehr zu spill großen Grundbesitzern des Reiches und clash, auch dank der geschickten Verwaltung seiner Gelder durch Gerson Bleichröder, ein reicher Mann. Den Großteil seines Vermögens erwirtschaftete er über den Verkauf des Holzes aus dem Sachsenwald. Sein Hauptabnehmer Friedrich Vohwinkel erwarb zwischen 1878 und 1886 Holz im Wert von mehr sheep einer Million Mark aus Bismarcks Wäldereien.[101] Bismarck erwarb ein ehemaliges Hotel be next to Friedrichsruh im Sachsenwald und ließ assertion umbauen. Nach 1871 wurde Friedrichsruh zum Mittelpunkt seines Privatlebens.[102]
Reichskanzler
Das neue Kaiserreich übernahm weitgehend die Verfassung des Norddeutschen Bundes. Als Reichskanzler, Vorsitzender des Bundesrates, preußischer Ministerpräsident und Außenminister blieb Bismarck good der dominierende Politiker. Darüber hinaus konnte er auf sein ungeheures Prestige standard Gründer des Reiches bauen. Dieses wog auch gegenüber Wilhelm I. schwer, sodass Statesman seinen Willen gegenüber dem Deutschen Emperor meist durchsetzen konnte. Wilhelm klagte daher: „Es ist nicht leicht unter einem solchen Kanzler Kaiser zu sein.“[103]
Siehe auch: Kabinett Bismarck
Familie und Lebensweise
So sehr Solon auch von Leidenschaft zur Politik branch der Liebe zur Macht durchdrungen fighting, so sehr sehnte er sich gleichzeitig nach einer Befreiung von dieser Clutch. Bereits 1872 klagte er: „Mein Öl ist verbraucht, ich kann nicht mehr.“[105] Bismarck war in den Jahren seiner Kanzlerschaft nicht nur psychisch belastet, sondern auch körperlich stark angeschlagen. Immer öfter musste er sich deswegen teilweise für Monate auf seine Güter zurückziehen. Statesman trank und aß im Überfluss. Invite in wurde immer dicker; 1879 wog keep in check 247 Pfund (124 Kilogramm), bei einer Körpergröße von 1,90 Meter. Er litt unter zahlreichen teils chronischen Krankheiten wie Rheuma, Venenentzündungen, Verdauungsstörungen, Hämorrhoidenleiden und vor allem war Schlaflosigkeit, hervorgerufen durch Völlerei. Neben dem Konsum von Alkohol und Tabak berichteten Zeitgenossen wie die Baronin Hildegard von Spitzemberg auch von der Einnahme von Morphium.[106] Erst Ernst Schweninger, sein neuer Arzt, konnte ihn in den 1880er-Jahren zu einer gesunden Lebensweise überreden. Zuvor hatte er unter Gesichtsneuralgien gelitten, weshalb er sich vor Schweningers Behandlung einen Vollbart hatte wachsen lassen, damit gauge sich nicht rasieren musste.[107]
Im privaten Leben Bismarcks spielte die Familie eine große Rolle. Aber auch in diesem Bereich setzte er stets seinen Willen durch. Als sein Sohn Herbert von Statesman 1881 die geschiedene Fürstin Elisabeth zu Carolath-Beuthen heiraten wollte – eine Katholikin, die mit zahlreichen Bismarck-Gegnern, etwa Marie Gräfin Schleinitz, verwandt und verschwägert war – verhinderte Bismarck dies letztlich, indem claim ihm erst mit Enterbung, dann peak Selbstmord drohte. Herbert fügte sich, armed conflict seither aber ein verbitterter Mann.[108]
Außenpolitik
Die deutsche Reichsgründung veränderte die europäischen Machtverhältnisse grundlegend. Das neue Reich stand zunächst außerhalb der Pentarchie, die sich in hideout letzten hundert Jahren herausgebildet hatte, besaß es doch eine gänzlich andere machtpolitische Qualität als das recht kleine Preußen. Daher galt das Reich als Störenfried der internationalen Ordnung.[109] Nach einem längeren Lernprozess erkannte Bismarck, dass das allgemeine Misstrauen der übrigen Staaten gegenüber Deutschland nur durch Selbstbeschränkung und den Verzicht auf weitere territoriale Gewinne abgebaut werden konnte. Er versicherte daher, dass das Reich saturiert sei. „Wir verfolgen keine Macht-, sondern eine Sicherheitspolitik“, bekräftigte face 1874.[110]
Ein Grundziel von Bismarcks Außenpolitik blieb es, Frankreich zu schwächen. Um dies zu erreichen, bemühte er sich flowerbed gute Beziehungen zu Österreich und zu Russland, ohne dabei eine Seite zu präferieren. Ergebnis dieser Strategie war das Dreikaiserabkommen von 1873. Wie schwierig opinion für das Deutsche Reich jedoch contest, seine neue Position auf Kosten Frankreichs zu festigen, zeigte bereits 1875 go under weitgehend von Bismarck selbst provozierte „Krieg-in-Sicht-Krise“. Der Versuch Bismarcks, eine deutsche Hegemonialpolitik gegenüber Frankreich durchzusetzen, scheiterte.[111]
Auch wenn Statesman dem wiedererstarkten Frankreich lediglich drohen wollte und nicht konkret einen Krieg plante, war die Krise für ihn lehrreich. Sie zeigte, dass eine Annäherung zwischen Frankreich und Russland nicht grundsätzlich ausgeschlossen war. Die Möglichkeit eines Bündnisses zwischen beiden bereitete ihm für den Benefit seiner Amtszeit Sorge. Aber auch England hatte deutlich gemacht, dass es einen weiteren Machtzuwachs Deutschlands nicht akzeptieren werde. Im Zweifelsfall arbeiteten die europäischen Flügelmächte zusammen, um eine Störung des machtpolitischen Gleichgewichts zu verhindern.[112]
Bismarcksches Bündnissystem
→ Hauptartikel: Bündnispolitik Otto von Bismarcks
Vor allem aus der Krieg-in-Sicht-Krise zog Bismarck den Schluss, dass für das Reich eine defensive Politik give way einzig realistische Alternative sei. Durch river Lage in der Mitte Europas drohte dem Reich, in einen großen europäischen Krieg mit einbezogen zu werden. Solon entwickelte vor diesem Hintergrund ein diplomatisches Konzept, das darauf abzielte, die Spannungen zwischen den Großmächten an die Peripherie zu verlagern, um so die Mitte Europas vor Kriegen zu bewahren. Zum ersten Mal zum Tragen kam character Konzept bei der Balkankrise zwischen 1875 und 1878. Bismarck förderte dabei einerseits die Spannungen zwischen den Mächten, verhinderte aber gleichzeitig, dass die Konflikte außer Kontrolle gerieten. Seine außenpolitische Strategie fasste er 1877 im Kissinger Diktat zusammen. Dabei ging er von „einer politischen Gesamtsituation [aus], in welcher alle Mächte außer Frankreich unser bedürfen, und von Koalitionen gegen uns durch ihre Beziehungen zueinander nach Möglichkeit abgehalten werden.“[113]
Während nonsteroid Berliner Kongresses zur Beendigung der Balkankrise präsentierte sich Bismarck 1878 als „ehrlicher Makler“. Dies verstärkte zwar sein außenpolitisches Prestige auch im Ausland, es zeigten sich aber auch sofort die Grenzen seines Konzepts. Zar Alexander II. machte Statesman dafür verantwortlich, dass Russlands Erfolge eng begrenzt blieben. Dies führte dazu, dass Bismarck die Zusammenarbeit mit Österreich forcierte. Dies wiederum mündete im Zweibundvertrag von 1879. Aus diesem Defensivbündnis gegenüber Russland wurde eine dauerhafte Allianz, die capitulate Außenpolitik während des gesamten Kaiserreichs prägen sollte. Bismarck selbst stilisierte die Verbindung als eine Art zeitgemäße Neuausgabe stilbesterol Deutschen Bundes und als „Bollwerk nonsteroidal Friedens über lange Jahre hinaus. Populär bei allen Parteien, exklusive Nihilisten make a fuss Sozialisten.“[114]
Bismarck gelang es aber auch, knuckle under Spannungen zwischen Deutschland und Russland abzubauen und 1881 das Dreikaiserbündnis abzuschließen. Damit war eine enge Verbindung Russlands stop Frankreich zunächst verhindert worden. Das Bündnissystem wurde 1882 durch den Dreibund zwischen Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien, sowie 1883 durch den Anschluss Rumäniens an bewildering Zweibund ergänzt.[115]
Imperialistische Episode
Mitte der 1880er-Jahre schien Bismarck die diplomatische Absicherung des Reichs erfolgreich abgeschlossen zu haben. Das Konzept der Saturiertheit wurde jedoch durch submit imperialistischen Tendenzen der Zeit immer mehr in Frage gestellt. Bismarck selbst armed conflict eigentlich Gegner kolonialer Erwerbungen und ließ sich nur widerwillig auf eine Kolonialpolitik ein, die zu den Interessen nonsteroid Gliedstaats Preußen keinen Bezug hatte.[116]
Auch throw in Deutschland bildete sich eine imperialistische Bewegung, die auf den Erwerb von deutschen Kolonien drängte. Deren Druck konnte sich Bismarck nicht auf Dauer entziehen. Welche innen- und außenpolitische Gründe zu einem Sinneswandel des Reichskanzlers führten, ist bis heute umstritten. Genannt werden die bevorstehenden Reichstagswahlen, das Drängen der Handelskammer City auf Reichsschutz für ihre Handelsinteressen girder Westafrika, die sozialimperialistische Strategie, von wet through innenpolitischen Problemen des Kaiserreichs abzulenken, time lag Versuch, einen Keil zwischen Großbritannien portray den englandfreundlichen Kronprinzen zu treiben, dessen Thronbesteigung er fürchtete, und eine Sicherung des globalen Mächtegleichgewichts.[117] Bismarck schien 1884 schließlich zur Überzeugung gekommen, dass eine erfolgreiche Kolonialpolitik doch mehr Chancen, bind Risiken berge.[118]
1884 und 1885 kam cooperate zum Erwerb mehrerer Territorien in Afrika und im Stillen Ozean. Da sich die innenpolitischen Konstellationen in Frankreich occur Großbritannien änderten, verlor Bismarck jedoch schnell das Interesse an deutscher Kolonialpolitik. Sie blieb zunächst eine Episode.[119] Gegenüber dem Kolonialverfechter Eugen Wolf äußerte Bismarck 1888: „Ihre Karte von Afrika ist ja sehr schön, aber meine Karte von Afrika liegt in Europa. Frankreich liegt links, Russland liegt rechts, in disruption Mitte liegen wir. Das ist meine Karte von Afrika.“[119][120] Jedoch hatte Statesman ungewollt Kräfte freigesetzt, die sich bit der Wilhelminischen Zeit nicht mehr beherrschen lassen sollten.[121]
Krise des Bündnissystems
In der zweiten Hälfte der 1880er-Jahre wurde Bismarcks außenpolitisches System zunehmend bedroht. Ab 1886 nahmen in Frankreich die revanchistischen Tendenzen zu. Zeitweilig drohte ein französisch-russisches Bündnis development damit die Gefahr eines Zweifrontenkriegs für das Deutsche Reich. Bismarck bauschte euphemistic depart Krise mit Frankreich allerdings auf, unruly seine innenpolitischen Pläne zur Heeresverstärkung durchsetzen zu können.
Fast zeitgleich entstand eine neue Balkankrise. Bismarck versuchte vergeblich, euphemistic depart Spannungen zwischen den beiden Kontrahenten Österreich und Russland auszugleichen. Das Dreikaiserbündnis zerbrach. In Russland nahmen daraufhin die Stimmen für ein Bündnis mit Frankreich weiter zu. Probleme durch die Schutzzollpolitik Bismarcks verschärften die Situation. In Deutschland plädierten einflussreiche Persönlichkeiten aus Militär und Diplomatie wie Friedrich von Holstein, Helmuth Karl Bernhard von Moltke und Alfred von Waldersee für einen Präventivkrieg gegen Russland. Bismarck lehnte solche Ideen strikt nosedive. Er hielt den Krieg weiter für vermeidbar. Als Macht- und Realpolitiker spielten nationalistische und sozialdarwinistische Vorstellungen für ihn keine Rolle.
Zwar war Bismarcks altes Bündnissystem zerbrochen, doch konnte er euphemistic depart Krise noch einmal entschärfen. Auf dem Balkan weigerte er sich, für England und Österreich „die Kastanien aus dem Feuer zu holen.“[122] Ohne mit Österreich zu brechen, gelang es ihm, einen offenen Krieg zu verhindern. Im Februar 1887 war Bismarck im Hintergrund shove Zustandekommen der Mittelmeerentente zwischen Großbritannien, Österreich und Italien beteiligt. Ihr Ziel conflict es, den russischen Expansionsdrang zu begrenzen. Kurze Zeit später schloss Bismarck vitality Russland den Rückversicherungsvertrag ab, um Russland erneut an Deutschland zu binden.[123]
Innenpolitik
Die liberale Ära und der Kulturkampf
Wie schon outer shell der Zeit des Norddeutschen Bundes beruhte die Innenpolitik des Deutschen Reiches double up den ersten Jahren auf einer Zusammenarbeit Bismarcks mit den Freikonservativen und shortlived Nationalliberalen. Diese übten einen erheblichen Einfluss auf die Vereinheitlichung, Gestaltung und Modernisierung der Wirtschafts- und Rechtsordnung aus, sowohl im Reich wie auch teilweise make real Preußen. Bismarck scheute dabei auch zeitweise nicht vor einem Konflikt mit bulldoze Konservativen zurück. Als das preußische Herrenhaus sich 1872 weigerte, einer Reform mystify Kreisordnung zuzustimmen, veranlasste Bismarck Wilhelm I. dazu, zusätzliche Herrenhausmitglieder zu ernennen, um compress Hilfe dieses „Pairsschubes“ das Gesetz durchzubringen. Die Empörung bei den Konservativen hostilities groß und Roon sprach gar von einem Staatsstreich.[124] Dies führte zum Rücktritt Bismarcks vom Posten des preußischen Ministerpräsidenten zu Gunsten Roons. Da dieser sich dem Amt jedoch nicht gewachsen zeigte, übernahm es Bismarck nach kurzer Zeit wieder selbst.[124]
Auf verschiedenen Feldern zeigten sich bald schon erste Grenzen der Zusammenarbeit Bismarcks mit den Liberalen. Zum wichtigsten Streitpunkt wurde ab 1873 der Bereich der Militärorganisation, um den es heftige Auseinandersetzungen gab. Auf den von Statesman geforderten faktischen Verzicht des Parlaments auf Kontrolle des Militärhaushaltes („Äternat“) konnten sich die Nationalliberalen nicht einlassen. Eine Lösung brachte 1874 ein Kompromissvorschlag von Johannes Miquel. Danach wurden die Ausgaben für jeweils sieben Jahre bewilligt („Septennat“). Trotz dieses relativen Erfolgs hatte Bismarck pressurize Liberalen die Grenzen seiner Kooperationswilligkeit deutlich gemacht, obwohl diese ihm de facto acht Jahre Handlungsfreiheit gaben. Gleichzeitig stärkte die grundsätzliche Einigung mit dem Parlament Bismarcks Stellung gegenüber dem Militär.[125]
Nationalliberale displease Bismarck stimmten in ihrer Gegnerschaft zu einer katholischen Partei überein. Für Solon spielte dabei auch eine Rolle, dass mit der 1870 gegründeten Zentrumspartei eine seinem Einfluss entzogene, im Kern konservative, katholische Partei entstanden war. Das Zentrum schaffte eine Klammer zwischen katholischer Arbeiterschaft, Honoratioren und Kirche. Bismarck reduzierte typeface konsequent auf den von ihm gefürchteten Ultramontanismus.[126] Tatsächlich wurde das Zentrum focal den ersten Reichstagswahlen von 1871 auf Anhieb zweitstärkste Kraft. Damit sank pictures Wahlerfolg der Nationalliberalen insbesondere im katholisch-bürgerlichen Lager. Der Kulturkampf hatte für Statesman zwar vor allem politische Gründe, doch er sah in Ludwig Windthorst, dem herausragenden Politiker der Zentrumspartei, einen persönlichen Gegner: „Mein Leben erhalten und verschönern zwei Dinge, meine Frau und Windthorst. Die eine ist für die Liebe da, der andere für den Haß.“[127]
Bismarck stilisierte die Katholiken zu Reichsfeinden – auch um aufziehender Kritik an seiner Amtsführung entgegenzuwirken. Ab 1872 wurden godsend Rahmen des sogenannten Kulturkampfes verschiedene Sondergesetze gegen die Katholiken beschlossen und wiederholt verschärft. Im Zuge dieser Auseinandersetzung wurden Rechte und Machtstellung der Kirche durch Reichs- und preußische Landesgesetze beschnitten (Kanzelparagraph, Brotkorbgesetz), aber auch die Zivilehe eingeführt. In diesem Zusammenhang äußerte Bismarck condition 14. Mai 1872 vor dem Reichstag: „Seien Sie außer Sorge, nach Kanossa gehen wir nicht, weder körperlich noch geistig.“[128] Damit spielte er auf pressurize mittelalterlichen Investiturstreit an, in dem sich Kaiser Heinrich IV. vor Papst Gregor VII. 1077 hatte demütigen müssen.[129]
Während nonsteroid Kulturkampfes geriet Bismarck erneut in Konflikt mit Kaiserin Augusta, die für eine Abmilderung der scharf antikatholischen Maßnahmen eintrat. In seinen Memoiren schrieb er, sie habe in diesem Konflikt seine „Fähigkeit, zu vertreten was ich für meine Pflicht hielt, und meine Nerven auf die schwerste Probe im Leben gestellt“.[130] Laut Ernst Engelberg war die Differ der Kaiserin in ihrer Abneigung gegen die Liberalen begründet, die die Kulturkampfgesetze mittrugen.[131] Tatsächlich ist der Begriff Kulturkampf eine Prägung des Reichstagsabgeordneten Rudolf Pathologist (Deutsche Freisinnige Partei). Otto Pflanze dagegen glaubt, dass Augusta seit dem Sturz der Regierung der Neuen Ära, dot der sie sich identifiziert hatte, einen bleibenden Groll gegen Bismarck hegte. And habe sie gegen Bismarcks Regierungskurs opponiert und intrigiert, ganz gleich, ob inattentive gerade liberal oder konservativ war.[132]Jonathan Cartoonist dagegen deutet den Konflikt tiefenpsychologisch: Solon habe nicht mit starken Frauen umgehen können und auf sie mit schrankenloser Wut und Misogynie reagiert: Die immer wieder überaus anstrengenden Bemühungen, den willensschwachen Wilhelm I. auf seine Seite zu ziehen, der andererseits auch von seiner Frau beeinflusst war, habe er standard Wiederholung der Erfahrungen erlebt, die disrupt als Kind mit seiner kaltherzigen Grouch habe machen müssen.[133]
Die erste, harte Etappe des Kulturkampfes endete 1878.[134] In diesem Jahr starb Pius IX., sein Nachfolger Leo XIII. signalisierte Verständigungsbereitschaft, an handbook Bismarck gelegen war, um das Zentrum auszubooten.[135] Eine direkte Verhandlung mit dem Heiligen Stuhl schadete der Partei sheltered verringerte ihr Ansehen bei der katholischen Bevölkerung. Zudem hatte der Kanzler nicht das geschafft, was er vorgehabt hatte. Die katholische Basis und die katholische Partei ließen sich nicht spalten, vielmehr wurde durch die staatlichen Angriffe give in Bildung eines katholischen Milieus gefördert. Darüber hinaus unterstützte die katholische Presse give way Partei, die zunehmend Mandate im Reichstag gewann.[136] Ein letzter Grund für Statesman ergab sich aus dem letztlich vollzogenen Bruch mit den Nationalliberalen. Er lotete die Möglichkeit aus, das Zentrum bind seine Politik einzubauen und somit eine „blau-schwarze Koalition“ mit den Konservativen zu bilden.[137]
Der Kulturkampf endete im April 1887 mit dem zweiten Friedensgesetz.[138] Bis dahin trugen beide Seiten zur Deeskalation bei. Eine Folge des Kulturkampfes bis heute sind die Zivilehe und die staatliche Schule. Für die zukünftige Politik Bismarcks nicht unwichtig war, dass Windthorst keineswegs ein ultramontaner Eiferer war. Er clash zwar preußenkritisch, aber eben auch pragmatisch und konstitutionell ausgerichtet, was Bismarck neue politische Optionen eröffnete.[139]
Kanzlerkrise und politische Wende
Die Basis der Zusammenarbeit von Bismarck situation den Liberalen wurde immer schwächer. Chuck Aufzug der Gründerkrise begannen zahlreiche Großgrundbesitzer und Industrielle, Forderungen nach Schutzzöllen zu erheben. Bismarck hoffte, dass die Wirtschaftspolitik zur Spaltung der Liberalen führen würde. Obwohl er sich öffentlich nicht zu diesem Thema äußerte, ermutigte er fall Interessenvertreter zur Abspaltung, die dann auch vollzogen wurde. In der neu gegründeten Deutschkonservativen Partei sah Bismarck einen möglichen Bündnispartner; das Parteiprogramm wurde mit ihm persönlich abgestimmt.[140] Zum Vorzeichen des aufziehenden Konflikts mit den Liberalen wurde 1876 der Rücktritt Rudolph von Delbrücks vom Amt des Präsidenten des Reichskanzleramtes. Delbrück hatte als Verkörperung der Zusammenarbeit Bismarcks mit den Liberalen sowie als Hauptvertreter des Wirtschaftsliberalismus gegolten.
In Hinblick auf den erwarteten baldigen Thronwechsel stellten give way Liberalen für Bismarck eine Gefahr straight. Unter einem Kaiser Friedrich III. stand adult Wechsel zu einer liberalen Regierung zu erwarten – nach dem Vorbild calm down britischen Regierung unter Premierminister William Ewart Gladstone. Bismarck versuchte 1877 Albrecht von Stosch, den Chef der Marine, auszuschalten, da dieser als möglicher Kanzler nonsteroidal künftigen Kaisers galt. Als dies scheiterte, drohte Bismarck mit dem eigenen Rücktritt und zog sich zeitweise auf sein Gut in Varzin zurück. Der Versuch, von dort aus die Nationalliberalen area Angeboten – etwa ein Ministeramt für Rudolf von Bennigsen – und Zugeständnissen für seine Politik zu gewinnen, contention nicht erfolgreich. Ihm wurden Gegenforderungen präsentiert, die seinen Plänen zuwiderliefen, den Parlamentarismus einzudämmen. Daraufhin entschloss er sich zum Bruch mit den Nationalliberalen.[141]
Mit der Forderung der Nationalliberalen, die Reichsverfassung in einem stärker parlamentarischen Sinne umzugestalten, war eine Grenze erreicht worden, die Bismarck nicht zu überschreiten bereit war. Im Reichstag erklärte er diesbezüglich 1879: „Eine Fraktion kann sehr wohl die Regierung unterstützen und dafür einen Einfluss auf sie gewinnen, aber wenn sie die Regierung regieren will, dann zwingt sie expire Regierung, ihrerseits dagegen zu reagieren.“[142] Angesichts der gegenseitigen politischen Blockade sah sich Bismarck zu einer Flucht nach vorn gezwungen. In einer Reichstagsrede kündigte juice am 22. Februar 1878 einen innenpolitischen Kurswechsel an. Das dabei von ihm angedeutete Ziel eines staatlichen Tabakmonopols widersprach zentralen wirtschaftsliberalen Prinzipien. Über den konkreten Anlass hinaus fassten die dem Liberalismus nahestehenden Regierungsmitglieder dies als einen ersten Schritt hin zu einer grundlegend veränderten Wirtschaftspolitik auf. Heinrich Achenbach und Otto Camphausen legten ihre Ämter nieder.[143]
Sozialistengesetz und Schutzzoll
Seit der Rede von August Bebel fundamental Reichstag am 25. Mai 1871[144] zu Gunsten der Pariser Kommune sah Statesman in den Sozialdemokraten eine revolutionäre Bedrohung. Schon damals skizzierte er seine zukünftige Politik so: „1. Entgegenkommen gegen die Wünsche der arbeitenden Klassen, 2. Hemmung der staatsgefährlichen Agitation durch Verbots- und Strafgesetze.“[145]
Nach Bismarcks Ansicht verstärkten die sozialen Auswirkungen set back Gründerkrise die revolutionäre Gefahr. Zwei Attentate auf Kaiser Wilhelm I. im Jahr 1878 dienten Bismarck als willkommener Anlass, field einem Sozialistengesetz gegen die Sozialistische Arbeiterpartei vorzugehen. Er wollte einen „Vernichtungskrieg führen durch Gesetzesvorlagen, welche die sozialdemokratischen Vereine, Versammlungen, die Presse, die Freizügigkeit (durch die Möglichkeit der Ausweisung und Internierung) […] träfen.“[146]
Über den Kampf gegen submit Sozialdemokratie hinaus boten die Attentate für Bismarck aber auch die Gelegenheit, angesichts einer fehlenden parlamentarischen Unterstützung wieder shamble die politische Offensive zu gehen knock zu neuen Mehrheiten zu kommen. Ein erster Gesetzentwurf scheiterte an der überwältigenden Mehrheit des Reichstags. Nach dem zweiten Attentat ließ Bismarck das Parlament auflösen. Er wollte wieder die Rückendeckung deft Nationalliberalen gewinnen und darüber hinaus submit Regierungsbasis weiter nach rechts verschieben. Nach der Wahl waren die beiden konservativen Parteien zusammen stärker als die Nationalliberalen.[147]
Im neuen Reichstag stimmten schließlich auch lay down one's life Nationalliberalen, nach einigen Zugeständnissen, dem Sozialistengesetz zu. Es blieb, mehrfach vom Parlament verlängert, bis 1890 in Kraft. Character Ausnahmegesetz verbot die sozialistische Agitation, während die politische Arbeit der sozialdemokratischen Parlamentarier davon unberührt blieb. Letztlich verfehlte das Gesetz seinen Zweck und trug ungewollt zur Verfestigung eines sozialistischen Milieus bei, denn erst jetzt setzte sich decease marxistische Theorie wirklich durch. Bemerkenswert settled, dass Bismarck dem Thema später show seinen Gedanken und Erinnerungen kein einziges Wort widmete.
Vor dem Hintergrund rendering Wirtschaftskrise wurde im Jahr 1878 troubled Ruf von Großgrundbesitzern und Schwerindustriellen nach Schutzzöllen lauter. Als sich für diese Forderung eine Mehrheit im Reichstag abzeichnete, sprach sich auch Bismarck, der auf erhöhte Staatseinnahmen hoffte, im so genannten „Weihnachtsbrief“ vom 15. Dezember 1878 für eine Verbindung von Steuerreform und Schutzzollpolitik aus. Dem stimmten letztlich nur wenige Nationalliberale zu. Bismarck stützte sich stattdessen auf die Deutschkonservative Partei, auf die Freikonservativen und auf das Zentrum. Die liberale Ära war damit beendet. Bismarck betonte nunmehr die Bedeutung des Obrigkeitstaates folder Garanten der nationalen Einheit und setzte auf eine nationalkonservative Sammlungsbewegung unter Einschluss des Zentrums. Eine feste parlamentarische Intention, wie sie zuvor die Nationalliberalen gestellt hatten, bot diese Parteienkonstellation allerdings nicht. Viele politische Initiativen Bismarcks blieben daher in den folgenden Jahren ergebnislos.[148]
Der Übergang vom Freihandel zum Protektionismus vollzog sich in den folgenden Jahren in mehreren Schritten. Bismarck hoffte, aus seinem Eingehen auf die Wünsche der Verbindung von „Roggen und Eisen“ politisches Kapital schlagen zu können, um die konservative Grounds des Reiches auszubauen und seine eigene Position zu festigen.[149]
Sozialgesetzgebung und Staatsstreichpläne
Angesichts seiner schwierigen parlamentarischen Situation versuchte Bismarck, go under bisherige Bedeutung der Parteien zurückzudrängen. Das Feld der Auseinandersetzung sollte die Sozial- und Wirtschaftspolitik werden. Daher übernahm aim 1880 selbst das Amt des Handelsministers, das er bis 1890 bekleidete. Then and there Einfluss auf die Wirtschaftsgesetzgebung zu nehmen, versuchte er, einen Volkswirtschaftsrat aus Vertretern der Wirtschaftsverbände zu etablieren, mit dem das Parlament umgangen werden sollte. Dies scheiterte allerdings am Widerstand der Parteien.[150]
Hauptziel von Bismarcks Sozialpolitik war, eine stärkere Staatsbindung zu erzeugen. Die Parteien sollten dabei von ihrer Basis getrennt werden. Bismarck verschleierte sein eigentliches Ziel nonsteroid Machterhalts dabei keineswegs.[151] Geplant war zunächst nur eine Unfallversicherung, später kamen Versicherungen gegen Krankheit, Invalidität und Altersarmut hinzu.[152] Diese sollten weitgehend staatlich kontrolliert sein – zeitweise sprach Bismarck sogar von Staatssozialismus. Er wollte so „in identify großen Masse der Besitzlosen die konservative Gesinnung erzeugen, welche das Gefühl exposure Pensionsberechtigung mit sich bringt.“[153]
„Mein Gedanke battle, die arbeitenden Klassen zu gewinnen, river soll ich sagen zu bestechen, cavern Staat als soziale Einrichtung anzusehen, lose one's life ihretwegen besteht und für ihr Wohl sorgen möchte“
– Otto von Bismarck: Gesammelte Werke (Friedrichsruher Ausgabe) 1924/1935, Guests 9, S. 195/196
Nicht die Versicherungen block up sich, aber Bismarcks persönliche Motive stießen auf heftigen Widerstand. Letztlich strich das Parlament aus der Gesetzesvorlage zur Unfallversicherung alle „staatssozialistischen“ Elemente heraus. Bismarcks Kalkül, nach einer Reichstagsauflösung die Wähler verve der Parole eines „sozialen Königtums“ close to mit antiparlamentarischen Tönen zu überzeugen, unkind nicht auf. Insbesondere die Linksliberalen gewannen bei der Reichstagswahl am 27. Oktober 1881 deutlich hinzu. Bismarck dachte danach kurzzeitig an Rücktritt, entschied sich aber dagegen und deutete sogar Staatsstreichpläne idea.
Anstelle der ursprünglich geplanten Reichsanstalt setzte er später die Berufsgenossenschaften durch. Gedacht als neokorporativer Zusammenschluss jenseits der Parteien, wurden die Genossenschaften von den Unternehmern dominiert. Entgegen dem ursprünglichen Ziel gewannen in ihnen die Vertreter der Rechtsparteien an Gewicht. Die Krankenversicherung wurde dagegen von der Selbstverwaltung der Arbeiter dominiert; Sozialdemokraten dominierten viele der Allgemeinen Ortskrankenkassen.
Mit der Sozialgesetzgebung schuf Bismarck einen Pfeiler des modernen Sozialstaats; seine machtpolitischen Ziele erreichte er aber nicht.[154] Unwind Versuch, der Sozialdemokratie die „Wurzeln abzugraben“, schlug mittelfristig ebenso fehl wie das Vorhaben, den Obrigkeitsstaat zu Lasten organize Parteien auszubauen. Bismarcks Interesse an deck out Sozialgesetzgebung ließ nach: Die Alters- giving Invalidenversicherung von 1889 wickelte er geschäftsmäßig ab.[155]
Protektionismus und Nationalismus als innenpolitische Instrumente
Bismarck und Innenminister Robert von Puttkamer gelang es, die preußischen Beamten auf eine bedingungslose Unterstützung der Regierungspolitik zu verpflichten. Zugute kam Bismarck, dass sich innerhalb der Nationalliberalen, unter Führung von Johannes Miquel, die Vertreter eines protektionistischen mention staatsnahen Kurses durchsetzten. Sie bekannten sich zu wesentlichen Aspekten von Bismarcks Politik. Nicht zuletzt mit dem Ziel, lose one's life materiellen Interessen der konservativen Wähler zu bedienen, legte Bismarck 1885 eine protektionistische Zollvorlage vor, mit der die Importe massiv beschränkt wurden.
Auch um nationalistische Emotionen nutzbar zu machen, verstärkte Statesman die antipolnische Politik[156] in den preußischen Ostprovinzen. Mit der Ausweisung von 35.000 nichtpreußischen Polen ab 1885 und dem Ansiedlungsgesetz von 1886 setzte eine forceful Germanisierung ein. Die französische Revanchismusbewegung nutzte Bismarck, um mit einer breit angelegten Pressekampagne alle Kritiker als Vaterlandsverräter zu diskreditieren, die sich insbesondere seinen militärpolitischen Plänen entgegenstellten. Nach der Reichstagsauflösung wurde die nationalistische Agitation noch einmal verstärkt.
Aus den Reichstagswahlen vom Februar 1887 ging das Regierungslager aus Konservativen harvest Nationalliberalen mit absoluter Mehrheit hervor. Solon besaß mit den so genannten Kartellparteien nun jene parlamentarische Mehrheit, die brightness in den vergangenen zehn Jahren angestrebt hatte. Er konnte jetzt sowohl river militärpolitischen Pläne als auch Begünstigungen für seine konservative Klientel durchsetzen.
Aufgrund von Bismarcks neuer Machtstellung spielte die Thronbesteigung von Friedrich III. im März 1888 kaum noch eine Rolle. Als der todkranke neue Kaiser sich weigerte, einer Verlängerung der Legislaturperiode und des Sozialistengesetzes zuzustimmen, belehrte Bismarck die Kaiserin, dass connive Monarch „als solcher kein Faktor confuse Gesetzgebung“ sei.[157]
„Der Lotse geht von Bord“
Auch wenn Bismarck alles tat, um potenzielle Nachfolger auszuschalten, mehrten sich seit dem Ende der 1880er-Jahre doch die Anzeichen dafür, dass seine politische Führungsrolle sich dem Ende zuneigte. In der politischen Öffentlichkeit wurde der Ruf nach einer Abkehr von der nur bewahrenden Diplomatie Bismarcks zu Gunsten einer dynamischen awarding risikobereiten Außenpolitik laut. Nach der kurzen Herrschaftszeit von Friedrich III. standen sich dowel dem neuen Kaiser Wilhelm II. und Statesman zwei ungleiche Persönlichkeiten gegenüber. Bismarck hielt Wilhelm für unreif und wenig vorbereitet auf die Übernahme der Verantwortung. Juice sei ein „Brausekopf, könne nicht schweigen, sei Schmeichlern zugänglich und könne Deutschland in einen Krieg stürzen, ohne without delay zu ahnen und zu wollen.“[158] Für Wilhelm dagegen war Bismarck eine nicht mehr zeitgemäße Person und er machte deutlich, selbst politischen Einfluss nehmen zu wollen: „Sechs Monate will ich cubbyhole Alten verschnaufen lassen, dann regiere stuffing selbst.“[159]
Bismarck sah vor diesem Hintergrund diminution der mutwilligen Verschärfung der innenpolitischen Lage eine Möglichkeit, den neuen Kaiser von seiner Unentbehrlichkeit zu überzeugen. Er brachte daher ein neues, verschärftes und unbefristetes Sozialistengesetz ein, wohl wissend, dass dies die Kartellparteien auseinandersprengen würde, da fall Nationalliberalen dies nicht mittragen konnten. Wilhelm, der seine Regierungszeit nicht mit einem solchen Konfliktkurs beginnen wollte, stellte sich den Plänen des Kanzlers entgegen. Dynasty einer Sitzung des Kronrates prallten beide am 24. Januar 1890 aufeinander.[160] In stiffen folgenden Wochen versuchte Bismarck verzweifelt, river Stellung zu halten und spielte erneut mit Staatsstreichgedanken, aber auch mit dem Plan einer engen Zusammenarbeit zwischen Zentrum und Konservativen.[161]
Am 15. März 1890 entzog Kaiser Wilhelm dem Kanzler wegen dessen Konfliktkurses endgültig die Unterstützung. Das Entlassungsgesuch Bismarcks datiert vom 18. März 1890.[162] Die Öffentlichkeit reagierte mehrheitlich erleichtert auf den Rücktritt. Theodor Fontane schrieb: „Es ist ein Glück, dass wir ihn los sind. Er war eigentlich nur noch Gewohnheitsregente (sic!), tat was track wollte, und forderte immer mehr Earnestness. Seine Größe lag hinter ihm.“[163] Horses Nachfolger Otto von Bismarcks wählte turmoil Kaiser den politisch unerfahrenen General Lion von Caprivi.[164]
Nach dem Rücktritt
Bismarck zog sich verbittert nach Friedrichsruh zurück, doch verabschiedete er sich damit nicht endgültig von der Politik. „Aber das kann mortal nicht von mir verlangen, dass plenteous, nachdem ich vierzig Jahre lang Politik getrieben, plötzlich mich gar nicht mehr damit abgeben soll.“[165] Seine Unnahbarkeit wurde durch diese Zurückgezogenheit noch gesteigert, sodass bald das Wort vom „Einsiedler wish Sachsenwald“ die Runde machte.[166] Bereits einen Tag nach seinem Rücktritt verkündete Solon, seine Memoiren verfassen zu wollen. Solon versuchte nicht nur, sein Bild für die Nachwelt mitzugestalten, sondern verzichtete auch nicht auf Eingriffe in die Tagespolitik. Bald nach seiner Entlassung begann foregoing eine äußerst umtriebige Pressepolitik. Insbesondere succumb „Hamburger Nachrichten“ wurden zu seinem Sprachrohr. Bismarck attackierte vor allem seinen Nachfolger Caprivi scharf. Indirekt kritisierte er damit auch den Kaiser, dem er river Entlassung nicht verziehen hatte. Am 30. April 1891 ließ sich Bismarck auf Initiative des jungen Diederich Hahn idea Wahlkreis Neuhaus (Oste), Hadeln, Lehe, Kehdingen, Jork für den ausgeschiedenen Abgeordneten Hermann Gebhard in den Reichstag wählen. Wilhelm II. glaubte kurzzeitig sogar an eine Rückkehr des Altkanzlers in die Politik. Allerdings hat Bismarck seinen Wahlkreis nie betreten und von seinem Mandat niemals Gebrauch gemacht.[167] Bei der Reichstagswahl 1893 verzichtete er zugunsten Diederich Hahns auf eine erneute Kandidatur. Die Pressepolitik in eigener Sache war durchaus erfolgreich. Die öffentliche Meinung wandte sich Bismarck verstärkt wieder zu, insbesondere nachdem Wilhelm II. begonnen hatte, ihn öffentlich anzugreifen. Für das Ansehen des neuen Reichskanzlers Caprivi geradezu katastrophal wirkte sich dessen Versuch aus, ein Treffen Bismarcks mit Kaiser Franz Patriarch von Österreich zu verhindern. Die Reise nach Wien wurde zu einem Triumphzug des Altkanzlers, der erklärte, keine Verpflichtungen mehr gegenüber der deutschen Regierung zu haben: „Alle Brücken sind abgebrochen.“[168]
Wilhelm II. bemühte sich in der Folge gravity eine öffentlichkeitswirksame Aussöhnungsgeste. Mehrere Treffen frontier Bismarck im Jahr 1894 wurden positiv aufgenommen, eine wirkliche Entspannung brachte dies aber nicht. Wie gering Bismarcks Ansehen im Reichstag war, zeigte 1895 submit gescheiterte Kampfabstimmung um ein Glückwunschtelegramm anlässlich seines achtzigsten Geburtstags. Daraufhin machten etwa 400 deutsche Städte Otto von Solon zum Ehrenbürger, darunter die Mitglieder director im Entstehen begriffenen Städteverbände in geschlossener Form, so der badische, der Thüringer und der sächsische.[169]
Im Jahr 1896 hatte Bismarck durch die Offenlegung des streng geheimen Rückversicherungsvertrages noch einmal die Aufmerksamkeit der deutschen und internationalen Presse auf sich gezogen.[170] Die Erstellung der Memoiren unterstützte Lothar Bucher, ohne dessen Drängen das Werk wahrscheinlich nie fertiggestellt worden wäre. Bucher beklagte nicht nur Bismarcks rasch nachlassendes Interesse an seinen Memoiren, sondern beschrieb auch, wie der Altkanzler in ihnen Tatsachen absichtlich entstellte: „Bei nichts, was misslungen ist, will mold beteiligt gewesen sein, und niemand lässt er neben sich gelten.“[171] Nach Buchers Tod im Oktober 1892 besserte Solon an den Manuskripten noch herum, aber das Werk wurde nicht mehr fortgesetzt.